Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG > Auction 409 | Auction date: 20 June 2024 |
Lot number: 1514 Price realized: This lot is for sale in an upcoming auction - Bid on this lot | |
Lot description: BALTIKUM. LIVLÄNDISCHER ORDEN. Walter von Plettenberg, 1494-1535. Goldene Gnadenmedaille 1525 (hergestellt um 1535), Riga, nach dem Vorbild des 10 Dukaten (Portugalöser) 1525. 35,43 g. ° M N[retrograd] • - •' - •' Stehender Ordensmeister mit geschultertem Schwert und Meisterwappenschild, r. Rosette, l. neben dem Schwertgriff ein kleines Kreuz// • • 9 RVa - POPVLV °' TVV ° 25 Madonna mit Kind von Strahlen umgeben. Fb. 1; Haljak 242 a (R7).RR Kl. Henkelspur, attraktives Exemplar mit feiner Goldtönung, sehr schöner GußÜber dieses faszinierende Goldstück hat der estnische Numismatiker und Kenner der baltischen Numismatik Ivar Leimus grundlegende Forschungserkenntnisse publiziert (Ivar Leimus, Medieval Livonian Gold Coins - Additional Data, in: Numismatikos rinkiniai: istorines Lietuvos ir su ja susijusiu saliu paveldas, Vilnius 2015, S. 197-204). Er stellte fest, dass dieser attraktive Goldmünzentyp mit der abgekürzten Jahreszahl (15)25 in drei Varianten bekannt ist. Als erstes ist die nur in einem Exemplar (Münzkabinett Berlin) bekannte Goldprägung mit den Stempeln des Talers (Dav. 9375 A) zu nennen, die keine Beizeichen im Feld der Vorderseite aufweist und im Jahr 1525 zusammen mit dem Taler geprägt worden ist. Zweitens gibt es Stücke, die rechts im Feld eine Rosette zeigen (zuletzt vorgekommen in der Auktion Fritz Rudolf Künker 316, Berlin 2019, Nr. 704). Diese Stücke sind vermutlich nach der Amtsübernahme des Münzmeisters Wolfgang Nothafft in Riga 1528 entstanden. Schließlich zeigt die dritte Variante (wie das hier vorliegende Exemplar) zusätzlich zur Rosette ein kleines Kreuz im linken Feld der Vorderseite neben dem Schwertgriff. Dieses weitere Beizeichen ist wohl mit dem Münzmeister Gerd Schriver in Verbindung zu bringen, der im Jahr 1535 den Münzmeister Nothafft ablöste. Vermutlich verfügte der Münzmeister nicht über die Möglichkeit zur kostspieligen Herstellung neuer Münzstempel, sondern versah die Stempel seines Vorgängers mit dem Kreuzchen als seinem Zeichen.Ivar Leimus stellte fest, daß die meisten Stücke von korrodierten Stempeln hergestellt oder gegossen seien und häufig Spuren von Henkelungen aufwiesen. Er zog auch in Erwägung, daß die Portugalöser mit der Jahreszahl 1525 und den beiden Beizeichen erst während des Livländischen Krieges (1558-1560) - als hervorragende militärische Auszeichnungen - angefertigt wurden. Für wahrscheinlicher hielt er jedoch wegen des Beizeichens von Gerd Schriver 1535 als Entstehungsjahr der hier vorliegenden goldenen Gnadenmedaille, die auch zusammen mit den 1525 geprägten Portugalösern umgelaufen ist. Der berühmte livländische Geschichtsschreiber Balthasar Russow berichtete in seiner 1578 erschienenen livländischen Chronik, daß die Portugalöser mit der Jahreszahl 1525 im Land weit verbreitet waren.Wir freuen uns, daß wir Ihnen diese geldgeschichtlich hochinteressante Rarität der baltischen Numismatik anbieten können. Estimate: 20000 EUR |
Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG > eLive Auction 82 | Auction date: 21 May 2024 |
Lot number: 6086 Price realized: This lot is for sale in an upcoming auction - Bid on this lot | |
Lot description: GERMAN COINS AND MEDALS WISMAR STADT Unter Schweden. Karl XII., 1697-1718. Not-Plattenmünze zu 16 Schilling 1715, geprägt während der Belagerung durch die Dänen, Preußen und Hannoveraner (26.6.1715-23.4.1716). 95,03 x 92,46 mm; 702,08 g. Halbes Stadtwappen und N / W über Wertangabe im Ring, in den Winkeln Jahreszahl. Ahlström 68 (XR); Brause-Mansfeld Tf. 48, 1; Engel/Fabre/Perret/Wattier 4.1.26.4; Kunzel 328. RR Hübsche Patina, sehr schön Während der Belagerung Wismars durch Dänen, Preußen und Hannoveraner stellte sich im Herbst 1715 akuter Geldmangel ein, insbesondere zur Bezahlung der schwedischen Garnison. Im September wurde sowohl die Gegenstempelung des umlaufenden Silbergeldes zur Erhöhung auf den doppelten Wert als auch die Prägung von Kupferdreiern angeordnet. Zur Geldschöpfung ließ der Vizegouverneur im Dezember 1715 aus unbrauchbaren Kanonen nach dem Vorbild schwedischer Plattenmünzen Notklippen gießen und sie den zahlungsverpflichteten Bürgern ausreichen. Nach der Übergabe der Festung an die Dänen wurde das gegengestempelte Geld im April 1716 wieder eingezogen (Michael Kunzel). Der schwedische Numismatiker Torbjörn Sundquist teilte zu den hier zur Versteigerung gelangenden Kupferklippen freundlicherweise folgendes mit: Nur ein einziges Mal wurden in einer schwedischen Besitzung Plattenmünzen hergestellt. Das Metall wurde aus eroberten feindlichen Kanonen gewonnen. Dies war sehr umstritten, weil diese Kanonen als Kriegsbeute einen großen symbolischen Wert als Zeichen der militärischen Großmachtsstellung Schwedens innehatten. König Karl XII., der sich während der Entstehungszeit in Stralsund befand, hat vermutlich seine Einwilligung für eine Ausnahme seines ausdrücklichen Verbotes vom 24. Juni 1714 erteilt, Trophäenkanonen einzuschmelzen. Nach der offiziellen Münzverordnung vom 30. Dezember 1715 sollten sechs Nominale (8 und 4 Mark, 32, 16, 8 und 4 Schilling) nach dem lübischen Gewichtssystem gegossen werden. Die Gewichte der Kupferplatten betrugen 6; 3; 1,5; 0,75; 0,375 und 0,188 kg. Alle Platten tragen die Jahreszahl 1715 mit einer Ziffer in jeder Ecke. Das Nominal ist in die Mitte in einen geriffelten Ring eingestempelt. In einem geteilten Oval befindet sich links das Wappen von Wismar und rechts die Buchstaben NW (=Necessitas Wismariensis). Insgesamt wurden 1260 Platten aus fast 1,9 Tonnen Bronze gegossen. Wie sich diese Anzahl auf die einzelnen Nominale verteilte, wissen wir nicht. Daß nur so wenige Platten hergestellt wurden, beruhte vermutlich auf Mangel an Kohle, die zum Schmelzen der Kanonen benötigt wurde. Von den 1260 Platten existieren heute vermutlich noch 60 Stück in öffentlichen und privaten Sammlungen. Estimate: 2000 EUR |
Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG > Auction 408 | Auction date: 18 June 2024 |
Lot number: 1056 Price realized: This lot is for sale in an upcoming auction - Bid on this lot | |
Lot description: SPEZIALSAMMLUNG MÜNZEN DER STADT WISMAR. Karl XII., 1697-1718. Not-Plattenmünze zu 16 Schilling 1715, geprägt während der Belagerung durch die Dänen, Preußen und Hannoveraner, 26.6.1715-23.4.1716. 702,08 g. Halbes Stadtwappen und N / W über Wertangabe im Ring, in den Winkeln Jahreszahl. Ahlström 68 (XR); Brause-Mansfeld Tf. 48, 1; Engel/Fabre/Perret/Wattier 4.1.26.4; Kunzel 328.RR Sehr schönWährend der Belagerung Wismars durch Dänen, Preußen und Hannoveraner stellte sich im Herbst 1715 akuter Geldmangel ein, insbesondere zur Bezahlung der schwedischen Garnison. Im September wurde sowohl die Gegenstempelung des umlaufenden Silbergeldes zur Erhöhung auf den doppelten Wert als auch die Prägung von Kupferdreiern angeordnet. Zur Geldschöpfung ließ der Vizegouverneur im Dezember 1715 aus unbrauchbaren Kanonen nach dem Vorbild schwedischer Plattenmünzen Notklippen gießen und sie den zahlungsverpflichteten Bürgern ausreichen. Nach der Übergabe der Festung an die Dänen wurde das gegengestempelte Geld im April 1716 wieder eingezogen (Michael Kunzel). Der schwedische Numismatiker Torbjörn Sundquist teilte zu den hier zur Versteigerung gelangenden Kupferklippen freundlicherweise folgendes mit: Nur ein einziges Mal wurden in einer schwedischen Besitzung Plattenmünzen hergestellt. Das Metall wurde aus eroberten feindlichen Kanonen gewonnen. Dies war sehr umstritten, weil diese Kanonen als Kriegsbeute einen großen symbolischen Wert als Zeichen der militärischen Großmachtsstellung Schwedens innehatten. König Karl XII., der sich während der Entstehungszeit in Stralsund befand, hat vermutlich seine Einwilligung für eine Ausnahme seines ausdrücklichen Verbotes vom 24. Juni 1714 erteilt, Trophäenkanonen einzuschmelzen. Nach der offiziellen Münzverordnung vom 30. Dezember 1715 sollten sechs Nominale (8 und 4 Mark, 32, 16, 8 und 4 Schilling) nach dem lübischen Gewichtssystem gegossen werden. Die Gewichte der Kupferplatten betrugen 6; 3; 1,5; 0,75; 0,375 und 0,188 kg. Alle Platten tragen die Jahreszahl 1715 mit einer Ziffer in jeder Ecke. Das Nominal ist in die Mitte in einen geriffelten Ring eingestempelt. In einem geteilten Oval befindet sich links das Wappen von Wismar und rechts die Buchstaben NW (=Necessitas Wismariensis). Insgesamt wurden 1260 Platten aus fast 1,9 Tonnen Bronze gegossen. Wie sich diese Anzahl auf die einzelnen Nominale verteilte, wissen wir nicht. Daß nur so wenige Platten hergestellt wurden, beruhte vermutlich auf Mangel an Kohle, die zum Schmelzen der Kanonen benötigt wurde. Von den 1260 Platten existieren heute vermutlich noch 60 Stück in öffentlichen und privaten Sammlungen. Estimate: 4000 EUR |