Dr. Busso Peus Nachfolger > Auction 438Auction date: 26 April 2024
Lot number: 3488

Price realized: 1,700 EUR   (Approx. 1,821 USD)   Note: Prices do not include buyer's fees.
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Stolberg, Grafschaft
Christoph II. und Heinrich Volrad von Gedern und Ortenberg, 1618-1638 24 Kreuzer (8 Groschen) 1622, Frankenhausen (?). Mit ungedeutetem Gegenstempel "16-ZZ über Leiste, darunter Gesicht". Das Wappen von Stolberg über denen von Wernigerode und Hohnstein unten DZ (Münzmeister D. Zunder) / Hirsch links, oben Reichsapfel. Friederich - (vgl. 1101); Friederich, Kontermarken -; Slg. Friederich -. 3.07 g.; Scheint unediert Sehr schön

Die Akten berichten, dass die Grafen dem Lizentiaten Stefan Bonnier im Jahr 1621 gestatteten, in Ihren Ämtern in der Goldenen Aue eine (Kipper-)Prägestätte zu betreiben (wahrscheinlich in Frankenhausen). Bonnier investierte 6000 Gulden in die Einrichtung der Münzstätte, für die er den Grafen außerdem 500 Gulden Schlagschatz entrichten musste. Am 22. Januar 1622 begann die Prägung, obwohl der Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen inzwischen die Schließung aller Heckenmünzen angeordnet hatte. Bonnier behauptete schriftlich, diesen Befehl nie erhalten zu haben und schlug gemäß der Akten Münzen im Gesamtwert von annähernd 20000 Talern, vorgeblich im sächsischen Fuß (daher der Reichsapfel). Als er am 17. Februar des Jahres die Prägetätigkeit einstellen musste, galt er beim gemeinen Volk bereits als Falschmünzer und dem Teufel verfallen. Gleiches galt für den für Bonnier arbeitenden Münzmeister D. Zunder, der nach Pfändung seines Privatbesitzes eiligst fliehen musste. Wegen des miserablen Silbergehalts wurden nahezu alle Prägungen dieser kurzlebigen Prägestätte verrufen und eingeschmolzen. Sie sind heute sehr selten. Der ungedeutete Gegenstempel mag der Grund sein, weshalb dieses Exemplar als vermeintlich guthaltig die Zeit überdauert hat. (vgl. Friederich S. 264 f.)

Estimate: 500 EUR