WAG Online oHG > Auction 149Auction date: 14 April 2024
Lot number: 624

Price realized: 420 EUR   (Approx. 446 USD)   Note: Prices do not include buyer's fees.
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Reuss. Heinrich IV. von Plauen *1510, + 1554, seit 1542 Kanzler im Königreich Böhmen.

Bleigussmedaille 1542. Möglicherweise auf seine Ernennung zum böhmischen Oberstkanzler. Bärtiges Brustbild im Mantel und mit Barett nach rechts / Die Wappen von Meißen, Hartenstein und Plauen unter drei Helmen mit Helmzier. Schmidt und Knab 110. 42 mm.

Späterer Guss. Kleiner Randfehler, vorzüglich

Starting price: 100 EUR

Match 1:
Peter Rapp AG > 2023 Coin AuctionAuction date: 15 November 2023
Lot number: 1280

Price realized: 200 CHF   (Approx. 226 USD / 208 EUR)   Note: Prices do not include buyer's fees.
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Europa, Vatikan
HEILIGER STUHL – Pius IX. (Giovanni Maria Mastai Ferretti 1792-1878, Papst seit 1846), drei Urkunden über die Erlangung akademischer juristischer Grade von Alessandro Antonini, des jüngeren Bruders von Alberto Antonini (1844-1908). 1) Urkunde von Lodowico S. R. E. Cardinalis Altieri, Erzkanzler des Römischen Erzgymnasiums – Römische Universität der Studierenden [Archygymnasium Romanum – Romanae Studiorum Universitas] über die Erlangung des Baccalaureats der Fakultät Beider Rechte [Baccalaureat Facultas Juris Utriusque], Format 29.5x43 cm, datiert in der Grossen Aula des Römischen Erzgymnasiums am 19. Juni 1865. 2) Urkunde Kardinal Alitieris über die Erlangung des Lizenziats-Grades der Fakultät Beider Rechte [Facultate Juris Utriusque Licentiae Gradum], Format 29.5x43 cm, datiert in der Grossen Aula des Römischen Erzgymnasiums am 15. Juni 1867. 3) Urkunde von Filippo S. R. E. Cardinalis De Angelis, Erzkanzler des Römischen Erzgymnasiums – Römische Universität der Studierenden [Archygymnasium Romanum – Romanae Studiorum Universitas] über die Promotion zum Doktor ehrenhalber Beider Rechte [Lauream ad Honorem in Facultate Juris Utriusque], Format 29.5x43 cm, datiert in der Grossen Aula des Römischen Erzgymnasiums am 3. Juli 1868; jeweils polychrom gedruckt, und tlw. handgeschrieben, mit Prägesiegel und Originalunterschrift von Kardinal Altieri bzw. von Kardinal De Angelis und weiteren vier Unterschriften, einmal gefaltet, in Dokumentenmappen. Dazu: Schreiben von Pater Dr. Vincenzo Maria Gatti OP einer römischen Kongregation, datiert am 10. Juni 1870, Papier gefaltet. Filippo De Angelis wurde am 16. April 1792 in Ascoli Piceno in den Marken geboren. 1826 wurde er zum Titularbischof von Leuce erhoben und zum Apostolischen Visitator in Forlì ernannt und 1830 zum Titular-Erzbischof von Cartagine ernannt. Er diente als Apostolischer Nuntius in der Schweiz und Portugal, bevor 1838 seine Ernennung zum Bischof-Erzbischof von Montefiascone und Corneto erfolgte. 1839 erfolgte durch Papst Gregor XVI (Bartolomeo Mauro Cappellari 1765-1846, Papst seit 1831) seine Ernennung zum Kardinalpriester von San Bernardo alle Terme Diocletiane, und 1842 zum Erzbischof und Metropoliten von Fermo in den Marken. 1860 protestierte er gegen die Annexion der Marken durch das Königreich Italien, worauf er festgenommen und nach Turin verbracht wurde, wo er für sechs Jahre im Gefängnis sass. 1866 kehrte er in seine Erzdiözese zurück. 1867 wurde er von Papst Pius IX. (Giovanni Maria Mastai Ferretti 1792-1878, Papst seit 1846) zum Kardinalpriester von San Lorenzo in Lucina und zum Cardinal- Camerlengo der Heiligen Römischen Kirche ernannt, unter Beibehaltung seines bisherigen Episkopats in Fermo. Als Cardinal-Camerlengo war er bis zu seinem Tod auch Erzkanzler des Römischen Erzgymnasiums. 1867 erfolgte auch seine Ernennung zum Kardinal-Protopriester, d. h. zum dienstältesten Kardinal im Priesterrang. Am 8. Juli 1877 ist er in seinem Erzbischofsitz in Fermo im Alter von 85 Jahren gestorben.
Bedingung:*

Starting price: 200 CHF

Match 2:
Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG > Auction 400Auction date: 1 February 2024
Lot number: 175

Price realized: 22,000 EUR   (Approx. 23,840 USD)   Note: Prices do not include buyer's fees.
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MÜNSTER. STADT.

Schautaler 1683, vermutlich von G. Storp, auf die Belagerung und den Entsatz von Wien. • LEOPOLDVS • AVG • - IMP • CAESAR • Geharnischtes Brustbild r. mit umgelegtem Mantel und der Kette des Ordens vom Goldenen Vlies//MAHVMET • IV - VICTVS • TVRC • CÆS Brustbild des türkischen Sultans Mehmed IV. r. mit Turban, umgelegtem Gewand und geschultertem Halbmondzepter. 45,79 mm; 27,79 g. Hirsch -; Slg. Horsky 2081; Slg. Montenuovo 924.

Von allergrößter Seltenheit. Vorzüglich



Exemplar der westfälischen Privatsammlung „Mehrfachportraits auf Münzen und Medaillen".

Sultan Mehmed IV. trat nach rund 20jähriger Friedenszeit mit dem römisch-deutschen Kaiser Leopold I. wieder in den Krieg. Eine große türkische Streitmacht brach am 31. März 1683 unter Führung von Großwesir Kara Mustafa von Konstantinopel auf, um sich über Ungarn Richtung Wien zu bewegen. Auf seinem Weg durch die heutigen Länder Bulgarien, Serbien und Ungarn vereinte sich das Heer mit weiteren türkischen Einheiten und rekrutierte tartarische, siebenbürgische und andere Hilfstruppen, so daß insgesamt nahezu 200.000 Soldaten in Diensten des türkischen Sultans in Richtung Wien marschierten. Am 13. Juli zogen die Türken vor der Kaiserstadt auf, begannen am 14. mit der Beschießung, eröffneten bereits am 15. die Laufgräben und konnten am 16. Juli den Umlagerungssring schließen. Schon neun Tage zuvor hatte Kaiser Leopold I. seine Residenzstadt mit Gefolge verlassen. Die vom Feldzeugmeister Ernst Rüdiger Graf Starhemberg befehligten Verteidiger zählten 11.000 Soldaten und 20 Kompanien wehrfähiger Bürger sowie 3 Studentenkompanien. Ihre 200 Geschütze und Ausfallsattacken halfen, die Angriffe des Gegners immer wieder abzuwehren. Im September verschlechterte sich die Lage der Eingeschlossenen infolge Hungers und Seuchen. Hilfe kam durch das von dem kaiserlichen Feldherrn Karl V. Leopold, Herzog von Lothringen, geführte Entsatzheer, das sich bereits seit Mitte des Jahres während des Türkenanmarsches auf Wien aus Streitkräften des Kaisers und des Reiches zum Beistand formiert hatte, sowie durch eine 20.000-26.000 Soldaten umfassende Streitmacht des polnischen Königs Johann III. Sobieski. Die ca. 65.000 Alliierten, bestehend aus Infanterie- und Kavallerieeinheiten sowie aus den Mannschaften für die rund 200 mitgeführten Geschütze, besetzten am 11. September den Kahlenberg, einen günstig gelegenen strategischen Höhenzuges des Wienerwaldes, der einen guten Blick auf das Terrain bot. Im Angesicht der angerückten abendländischen Streitmacht beging Kara Mustafa den Fehler, einen Teil seiner Armee in den Belagerungsstellungen zu belassen, um die Stadt weiter anzugreifen und den anderen Teil seines Heeres gegen das Entsatzheer zu positionieren. Die Entscheidungsschlacht begann frühmorgens am 12. September 1683 durch den Angriff des Entsatzheeres. Die entscheidende Wende kam am frühen Nachmittag mit dem Vorstoß der polnischen Armee, der die Osmanen schwer traf. Die Einheiten Karls von Lothringen konnten sodann den rechten Flügel der Türken zerschlagen und ins Zentrum des Gegners vorstoßen, der nun sein Heil in der Flucht suchte. Gegen 17 Uhr drang Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden (genannt Türkenlouis) mit zwei Dragonerregimentern bis vor das Schottentor vor, wo sie zusammen mit einem Ausfallkommando der Verteidiger den hier verbliebenen Belagerungstruppen den letzten Stoß zufügten. In ungeordneter Flucht endete das ehrgeizige Vorhaben von Kara Mustafa und seinen Männern, Wien zu erobern. Erst hinter der ungarischen Grenze sammelten sich die Türken wieder in militärischer Ordnung. Nach 62 Tagen harten Kampfes, großen Verlusten und Verwüstungen war die Stadt befreit.

Der Medailleur Gottfried Storp, der 1663 in die münsterische Goldschmiedegilde aufgenommen worden war, benutzte für diese Medaille möglicherweise einen Stich des Antwerpener Verlegers Johann Meyssens als Vorlage, änderte jedoch die Turbanzier etwas ab. In Münster, wo anläßlich der Belagerung Wiens auch öffentliche Bittgebete stattfanden, verfolgte man die Ereignisse der Türkenkriege aufmerksam, so daß sich Storp wohl gute Absatzchancen für seine Medaille ausrechnete. Die Tatsache, daß am Ende nur zwei Varianten von Türkenmedaillen durch Storp herausgegeben wurden, spricht allerdings eher gegen einen ökonomischen Erfolg der Gepräge. Hinzu kam die Konkurrenz der überregional erfolgreichen und weit verbreiteten Medaillen auf die Türkenkriege aus Nürnberg. So gehören die Prägungen mit dem Brustbild Sultan Mehmets IV. heute zu den großen Raritäten der Münsteraner Münz- und Medaillengeschichte (vgl. Dethlefs, G.: Die Sedisvakanztaler und Türkenmedaillen des münsterischen Münzmeisters Gottfried Storp 1683-1688, in: Westfalia Numismatica 2001, Münster 2001, S. 110-119).

Estimate: 10000 EUR

Match 3:
Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG > Auction 406Auction date: 20 March 2024
Lot number: 3936

Price realized: 8,000 EUR   (Approx. 8,684 USD)   Note: Prices do not include buyer's fees.
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BAYERN. HERZOGTUM, SEIT 1623 KURFÜRSTENTUM, SEIT 1806 KÖNIGREICH. Maximilian II. Emanuel, 1679-1726.
5 Dukaten o. J. (1685), München. Präsent der bayerischen Landstände zur ersten Vermählung mit Maria Antonia, Tochter Kaiser Leopolds I. von Österreich. 17,22 g. Die Brustbilder des Kurfürsten und seiner Gemahlin einander gegenüber, von Palm- und Lorbeerzweig umgeben, dazwischen herabfallende Strahlen aus Wolken, in den Zweigen die geteilte Signatur C - Z (Caspar Zeggin, Stempelschneider in München 1666-1713)//Genius mit Bändern hält die mit Kurhut und Krone bedeckten ovalen Wappenschilde von Bayern und Österreich, unten von Palm- und Lorbeerzweig umgeben. Fb. 214; Slg. Montenuovo - (zu 945); Spezialsammlung Bayern (Auktion Künker 108) 166; Witt. 1468.
GOLD. RR Leichte Fassungs- und Glättungsspuren, sonst sehr schön-vorzüglich

Maximilian II. Emanuel, geboren am 11.7.1662 in München, Sohn des Kurfürsten Ferdinand Maria und der Henriette Adelheid von Savoyen, stand nach dem Tod seines Vaters vom 26. Mai 1679 bis zum 11. Juli 1680 unter Vormundschaft seines Onkels Maximilian Philipp. Er lehnte die nach Frankreich orientierte Politik seines Vaters ab, schloß am 26. Januar 1683 mit Kaiser Leopold I. ein Defensivbündnis gegen Frankreich und die Türken und heiratete am 15. Juli 1685 in Wien die Kaisertochter Maria Antonia, Enkelin des spanischen Königs Philipp IV. Kurfürst Maximilian II. Emanuel spielte eine wichtige Rolle im Krieg gegen die Türken, die seit 1683 - angestachelt von Ludwig XIV. - gegen Wien vorrückten. Der größte Erfolg dabei war die Einnahme von Belgrad am 6. September 1688, das seit 1521 von den Türken besetzt war. Selbst die Feinde waren von dem Einsatz des Bayern sehr beeindruckt und nannten Maximilian II. Emanuel den "blauen König". Auch im Pfälzischen Erbfolgekrieg stand der Kurfürst auf der Seite Leopolds I. und trat 1691 der gegen Ludwig XIV. und seine Anhänger gerichteten Großen Allianz bei, der auch England, Spanien und Savoyen angehörten. Durch die Herkunft seiner Gemahlin hatte Maximilian II. Emanuel Ansprüche auf die Nachfolge des kinderlosen spanischen Königs Karl II., der den bayerischen Kurfürst 1691 zum Generalstatthalter der Spanischen Niederlande ernannte. Dort konnte Maximilian II. Emanuel wichtige Erfolge - wie die Rückeroberung von Namur von den Franzosen 1695 - verbuchen. Das gute Verhältnis nach Madrid nahm auch keinen Schaden, als Maximilian II. Emanuel nach dem Tod Maria Antonias am 24. Dezember 1692 erneut am 12. Januar 1695 Therese Kunigunde, die Tochter des polnischen Königs Johann II. Sobieski, heiratete. Der kränkliche Karl II., der den Konflikt zwischen seinen beiden Schwagern Ludwig XIV. von Frankreich und Kaiser Leopold I. voraussah und eine Teilung der spanischen Erblande verhindern wollte, ernannte mit Zustimmung Frankreichs und Englands 1698 Joseph Ferdinand, den Sohn des bayerischen Kurfürsten aus der Ehe mit Maria Antonia und Urenkel Philipps IV. von Spanien, zum spanischen Universalerben. Als Joseph Ferdinand am 6.2.1699 im Alter von 6 Jahren überraschend starb, setzte Karl II. den Enkel Ludwigs XIV., Philipp von Anjou, als Alleinerben ein. Maximilian II. Emanuel gab den Gedanken an die wittelsbachische Nachfolge nicht auf und verbündete sich, auch weil er als spanischer Statthalter der Niederlande auf die Entscheidung Karls II. festgelegt war, im nach dem Tod Karls II. im Jahr 1700 ausbrechenden Spanischen Erbfolgekrieg mit Frankreich. Am 13. August 1704 erlebte er in der Schlacht bei Höchstädt eine katastrophale Niederlage, das bayerisch-französische Heer wurde durch Prinz Eugen von Savoyen und den Herzog von Marlborough vollständig vernichtet. Der Kurfürst mußte Bayern verlassen und begab sich in die spanischen Niederlande. Nach dem Regierungsantritt Kaiser Josefs I. wurde sogar die Reichsacht über ihn verhängt, Bayern besetzt und von einer kaiserlichen Administration regiert. Im Juni 1711 erhielt er von Philipp V. von Spanien das Herzogtum Luxemburg und die Grafschaft Namur. Erst der Friede von Rastatt 1714 brachte dem bayerischen Kurfürsten die Rückgabe von Land und Rechten. Aus der verbleibenden Regierungszeit Maximilian II. Emanuels, der am 26. Februar 1726 im Alter von 63 Jahren in München starb, ist vor allem die Wittelsbachische Hausunion vom 15. Mai 1724 hervorzuheben. Die von Kurfürst Johann Wilhelm von der Pfalz 1714 eingeleitete Annäherung an den bayerischen Kurfürsten wurde von Kurfürst Karl Philipp fortgesetzt und führte zu der bedeutenden Vereinbarung, der sich auch der Bruder des bayerischen Kurfürsten, der Kölner Kurfürst Joseph Clemens, der Trierer Erzbischof und die Söhne Maximilian II. Emanuels anschlossen. Der Vertrag zwischen den bayerischen und pfälzischen Wittelsbachern sah die gemeinsame Ausübung des Reichsvikariats, die Aufstellung eines 30.000 Mann starken Heeres im Kriegsfall sowie die wechselseitige Nachfolge der beiden Häuser vor, die 1777 mit der Übernahme der bayerischen Regierung durch den Pfälzer Kurfürst Karl Theodor eintreten sollte.
Maria Antonia verstarb am 24. Dezember 1692 in Wien. Kurfürst Maximilian II. Emanuel vermählte sich in zweiter Ehe am 12. Januar 1695 mit Theresia Kunigunde, Tochter des Königs Johann III. Sobieski von Polen.


Estimate: 4000 EUR

Match 4:
Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG > Auction 400Auction date: 1 February 2024
Lot number: 545

Price realized: 36,000 EUR   (Approx. 39,012 USD)   Note: Prices do not include buyer's fees.
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ITALIEN - Bedeutende Serie italienischer Prägungen. TRIENT. Bernardo II. di Clesio, 1514-1539

Tallero 1520, Hall. Dickstück; 27,57 g. Stempel von Ulrich Ursentaler. ¹ BERNARD9 EPS • TRIDENTIN9 ETATIS • SVE • XXXVII Brustbild l. mit Barett und umgelegtem Mantel//¹ OMNE • REGNVM • IN SE DIVISVM • DESOLABITVR Stifts- und Familienwappen aneinandergelehnt, darüber Mitra, zu den Seiten die geteilte Jahreszahl I5 - Z0, unten Stabbündel, von Schriftband umwunden, darauf VN - IT - AS. CNI VI, S. 222, 1; Dav. 8207; M./T. 98.

Von allergrößter Seltenheit, besonders in dieser Erhaltung.

Das wahrscheinlich beste Exemplar im Handel.

Sehr attraktives Exemplar mit herrlicher Patina, min. Randfehler, fast vorzüglich



Exemplar der Slg. Nicolaus Morosini, Auktion Brüder Egger 44, Wien 1913, Nr. 1536. (dort beschrieben als "Von schönster Erhaltung und hohem Relief")

Bernardo II. di Clesio, *11. März 1485 Schloß Cles, †30. Juli 1539 Brixen, war seit dem 25. August 1514 Bischof von Trient und ab 1530 Kardinal. Durch seine besondere Beziehung zu Ferdinand I. erlangte er bedeutenden Einfluß auf die Reichspolitik. Er wurde kaiserlicher Kommissar in Tirol sowie Hofkanzler und Statthalter.

Sein Vorhaben, die Trientiner Münzstätte wiederzueröffnen, wurde nicht umgesetzt, da sich der Haller Stempelschneider Ulrich Ursentaler dagegen aussprach.

Ursentaler war seit 1508 als Stempelschneider in Hall tätig und wurde 1512 zum Wardein (Aufseher der Münzstätte) ernannt. Sein guter Ruf als Stempelschneider war über die Landesgrenzen hinaus bekannt, er hatte schon unter Kaiser Maximilian I. eindrucksvolle Arbeit geleistet.

Auf Wunsch Bernardos II., Münzen mit seinem Bildnis prägen zu lassen, fertigte Ursentaler die Stempel für den vorliegenden Dicktaler sowie für drei weitere Stücke (Schaupfennig 1530, Taler 1530, Doppeltaler 1531) an.

Estimate: 30000 EUR

Match 5:
Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG > Auction 401 eLiveAuction date: 5 February 2024
Lot number: 1109

Price realized: 330 EUR   (Approx. 354 USD)   Note: Prices do not include buyer's fees.
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EUROPEAN COINS AND MEDALS
GREAT BRITAIN / IRELAND
ENGLAND, AB 1707 GROSSBRITANNIEN, AB 1801 VEREINIGTES KÖNIGREICH
James II, 1685-1688. Silbermedaille 1688, von G. Bower, auf Erzbischof William Sancroft von Canterbury (*1617, Ó1693) und die sieben Bischöfe. Brustbild des Erzbischofs in kirchlichem Ornat r.//Sieben Medaillons mit den Brustbildern der sieben Bischöfe in kirchlichem Ornat, von l. nach r., oben beginnend: William Lloyd von St. Asaph, Francis Turner von Ely, John Lake von Chichester, Henry Compton von London, Thomas Ken von Bath, Thomas White von Peterborough und Sir John Trelawney von Bristol. Mit Randschrift. 51,36 mm; 53,11 g. Eimer 288 a. R Leichte Lackreste, kl. Kratzer, fast vorzüglich

Der katholische König James II erließ im Jahre 1687 die sog. Nachsichtserklärung (Declaration of Indulgence), durch die eine Benachteiligung der Katholiken durch bestimmte bestehende Gesetze verhindert wurde. Dies führte unausweichlich zu Spannungen mit der anglikanischen Kirche, die gegen James' Politik protestierte. Der König ließ daraufhin den Bischof von London, Henry Compton, suspendieren. Im Frühjar 1688 verfügte James, daß die Nachsichtserklärung in den anglikanischen Kirchen durch die Bischöfe verlesen werde. Unter der Führung von Bischof Sancroft von Canterbury formierte sich Widerstand gegen diese Anordnung; die auf der Rückseite der vorliegenden Medaille abgebildeten Bischöfe, außer dem suspendierten Compton, schlossen sich ihm an. Sie forderten König James zur Revision seiner Religionspolitik auf und wurden daraufhin verhaftet. Bei der anschließenden Gerichtsverhandlung erfolgte zwar ihr Freispruch, der Protest gegen den katholischen König war aber damit nicht beendet, sondern vielmehr beflügelt, zumal seine Gemahlin, Maria von Modena, in der Zwischenzeit einen katholischen Thronfolger zur Welt gebracht hatte. Die protestantischen Kräfte erwählten sich daraufhin den Schwiegersohn von James, Wilhelm III. von Oranien, Erbstatthalter der Niederlande, und seine Frau Mary als neue Hoffnungsträger im Kampf gegen den Katholizismus (siehe dazu Losnr. 4330). Die Auseinandersetzung gipfelte in der Glorious Revolution 1688, die die Absetzung von James zur Folge hatte und mit der Ernennung von Wilhelm III. zum König die dauerhafte Durchsetzung der anglikanischen Kirche einleitete.

Estimate: 125 EUR