Leipziger Münzhandlung und Auktion Heidrun Höhn > Auction 104Auction date: 20 April 2024
Lot number: 3830

Price realized: 5,000 EUR   (Approx. 5,327 USD)   Note: Prices do not include buyer's fees.
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Sachsen-Kurlinie ab 1547 (Albertiner)
Johann Georg II. 1656-1680 Doppeldukat 1657, Eichel-Dresden Vikariat. Abschlag von den Stempeln des 1/4 Talers. Kurfürst reitet im Kurornat mit geschultertem Schwert auf einem reich geschmückten Pferd nach rechts, zwischen den Läufen das sächsische Wappen, DEO am Kopf des Pferdes / 12 Zeilen Schrift C/K 478 Friedberg 2719 Baumgarten 422 Slg. Merseburger - GOLD. 6.91 g. Seltenes und prachtvolles Exemplar. Rand leicht bearbeitet, vorzüglich-Stempelglanz

Für Deutschland schrieb 1356 die Goldene Bulle eine bereits früher bestehende Regelung beim Ableben des Deutschen Kaisers zur Reichsverweserschaft, durch die weltlichen Kurfürsten endgültig fest. Nach dem Tod des Kaisers Ferdinand III. am 2. April 1657 übernahm Johann Georg II. das Reichsvikariat. Die Kaiserwahl Erzherzog Leopolds, König von Ungarn und Böhmen war am 18. Juli 1657 in Frankfurt am Main. Die Vikariatsmünzen Johann Georgs II. sind Gedenkmünzen, die der Kurfürst von Sachsen als Reichsvikar nach dem Tod Kaiser Ferdinands III. (1637–1657) in den Jahren 1657 und 1658 prägen ließ. Die Vikariatsmünzen Johann Georgs II. (1656–1680) sind 1-Dukaten-Stücke bis zum 20-fachen Dukaten und 1/8 Reichstaler bis zum vierfachen breiten Reichstaler. Außerdem sind auch Dicktaler und halbe Dicktaler bekannt. Es sind uns Stücke mit DEO am Kopf sowie hinter dem Pferde bekannt. Wilhelm Ernst Tentzel deutet die unterschiedliche Legendenform wie folgt: „Weil das Wort DEO hinter dem Pferde stehet; welches denen Wiederwärtigen unserer Religion zulästern und zuspotten Anlaß gegeben / so gar / das der Auctor des offt- gedachten Frantzösischen Catalogi sie als ärgerlich genug beschreibet. Man hat sie aber unserer seits gleich geändert / und nicht allein die Thaler / sondern auch die grösseren und kleineren Vicariat-Münzen also eingerichtet /daß DEO vor dem Pferde stehet." (Zitat: Saxonia Numismatica, Dresden, Frankfurt, Gotha (1714). 2. Buch, 3. Teil S. 533/534). Die Stückelungen ab dem Gewicht des 3-fachen Talers sind von außerordentlicher Seltenheit, da sie für den normalen Zahlungsverkehr nicht gedacht waren, sondern eher einen Probeprägecharakter bzw. einen donativen Hintergrund besaßen. Exemplar der Auktion Höhn 85 (2016), Los 3139.

Estimate: 2500 EUR