Leipziger Münzhandlung und Auktion Heidrun Höhn > Auction 103Auction date: 16 April 2024
Lot number: 2814

Price realized: 2,800 EUR   (Approx. 2,977 USD)   Note: Prices do not include buyer's fees.
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Reuss-Jüngere Linie - Gera
Heinrich XXX. 1748-1802 Silbermedaille 1773 (J.L. Oexlein) Auf die Vermählung mit Luise Christiane von Pfalz-Birkenfeld. Brustbilder des Hochzeitspaares einander gegenüber / Palmbaum mit Früchten, an dem sich ein Weinstock emporschlingt, über dem Baum Auge Gottes in Strahlen, links eine aus Wolken kommende segnende Hand, im Hintergrund Schloss Osterstein. 56 mm, 43,25 g Schmidt und Knab 663 Slg. Erlanger 2317 Kl. Randfehler, Av. Kl. Fleck und Kratzer, vorzüglich-

Estimate: 1800 EUR

Match 1:
Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG > Auction 401 eLiveAuction date: 5 February 2024
Lot number: 1497

Price realized: 200 EUR   (Approx. 214 USD)   Note: Prices do not include buyer's fees.
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THE HOLY ROMAN EMPIRE/AUSTRIAN COINS
AUSTRIAN EMPIRE
Franz I., 1804-1835. Silbermedaille 1810, von J. B. Harnisch und F. Zeichner, auf die Vermählung seiner Tochter Marie Louise, mit Napoléon I. am 11. März in Wien. Beider Brustbilder einander gegenüber//Vindobona sitzt nach r. und schreibt VOTA / PVBLI / CA auf einen von Amor gehaltenen Schild, zu den Seiten Fackeln. 48,42 mm; 43,73 g. Slg. Julius 2248; Slg. Montenuovo 2372; Zeitz -. Kl. Randfehler und Kratzer, fast vorzüglich

Marie Louise, die älteste Tochter des österreichischen Kaisers Franz I., wurde gegen ihren Wunsch mit Napoléon I. nach dessen Trennung von Josephine vermählt. Am 11. März 1810 fand eine Ferntrauung zwischen der damals 18jährigen Erzherzogin und dem französischen Kaiser statt; aus diesem Anlaß wurde der langjährige Gefährte und enge Vertraute Napoléons, Alexandre Berthier, gesandt, um den französischen Kaiser während der Zeremonie zu vertreten. Die offizielle Hochzeit von Napoléon und Marie Louise fand am 1. April in Paris statt. Nach der Abdankung Napoléons 1814 floh sie zunächst nach Wien. Ihr wurden im Wiener Kongreß die Herzogtümer Parma, Piacenza und Guastalla zugesprochen. Obwohl sie mit Napoléon bis zu dessen Tod 1821 verheiratet blieb, lebte sie in Parma mit dem Grafen Adam Albert von Neipperg bis zu dessen Tod 1829 zusammen. Die Kinder aus dieser Verbindung, die 1821 durch morganatische Eheschließung legitimiert wurde, erhielten den Namen Montenuovo. Im Jahr 1834 heiratete Marie Louise ein drittes Mal, nun Charles-René de Bombelles, Minister in Parma. Im Dezember 1847 starb die Österreicherin, die sich in Parma zu einer echten Landesmutter entwickelt hatte, im Alter von 56 Jahren an einer Brustfellentzündung.

Estimate: 200 EUR

Match 2:
Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG > Auction 406Auction date: 20 March 2024
Lot number: 3936

Price realized: 8,000 EUR   (Approx. 8,684 USD)   Note: Prices do not include buyer's fees.
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BAYERN. HERZOGTUM, SEIT 1623 KURFÜRSTENTUM, SEIT 1806 KÖNIGREICH. Maximilian II. Emanuel, 1679-1726.
5 Dukaten o. J. (1685), München. Präsent der bayerischen Landstände zur ersten Vermählung mit Maria Antonia, Tochter Kaiser Leopolds I. von Österreich. 17,22 g. Die Brustbilder des Kurfürsten und seiner Gemahlin einander gegenüber, von Palm- und Lorbeerzweig umgeben, dazwischen herabfallende Strahlen aus Wolken, in den Zweigen die geteilte Signatur C - Z (Caspar Zeggin, Stempelschneider in München 1666-1713)//Genius mit Bändern hält die mit Kurhut und Krone bedeckten ovalen Wappenschilde von Bayern und Österreich, unten von Palm- und Lorbeerzweig umgeben. Fb. 214; Slg. Montenuovo - (zu 945); Spezialsammlung Bayern (Auktion Künker 108) 166; Witt. 1468.
GOLD. RR Leichte Fassungs- und Glättungsspuren, sonst sehr schön-vorzüglich

Maximilian II. Emanuel, geboren am 11.7.1662 in München, Sohn des Kurfürsten Ferdinand Maria und der Henriette Adelheid von Savoyen, stand nach dem Tod seines Vaters vom 26. Mai 1679 bis zum 11. Juli 1680 unter Vormundschaft seines Onkels Maximilian Philipp. Er lehnte die nach Frankreich orientierte Politik seines Vaters ab, schloß am 26. Januar 1683 mit Kaiser Leopold I. ein Defensivbündnis gegen Frankreich und die Türken und heiratete am 15. Juli 1685 in Wien die Kaisertochter Maria Antonia, Enkelin des spanischen Königs Philipp IV. Kurfürst Maximilian II. Emanuel spielte eine wichtige Rolle im Krieg gegen die Türken, die seit 1683 - angestachelt von Ludwig XIV. - gegen Wien vorrückten. Der größte Erfolg dabei war die Einnahme von Belgrad am 6. September 1688, das seit 1521 von den Türken besetzt war. Selbst die Feinde waren von dem Einsatz des Bayern sehr beeindruckt und nannten Maximilian II. Emanuel den "blauen König". Auch im Pfälzischen Erbfolgekrieg stand der Kurfürst auf der Seite Leopolds I. und trat 1691 der gegen Ludwig XIV. und seine Anhänger gerichteten Großen Allianz bei, der auch England, Spanien und Savoyen angehörten. Durch die Herkunft seiner Gemahlin hatte Maximilian II. Emanuel Ansprüche auf die Nachfolge des kinderlosen spanischen Königs Karl II., der den bayerischen Kurfürst 1691 zum Generalstatthalter der Spanischen Niederlande ernannte. Dort konnte Maximilian II. Emanuel wichtige Erfolge - wie die Rückeroberung von Namur von den Franzosen 1695 - verbuchen. Das gute Verhältnis nach Madrid nahm auch keinen Schaden, als Maximilian II. Emanuel nach dem Tod Maria Antonias am 24. Dezember 1692 erneut am 12. Januar 1695 Therese Kunigunde, die Tochter des polnischen Königs Johann II. Sobieski, heiratete. Der kränkliche Karl II., der den Konflikt zwischen seinen beiden Schwagern Ludwig XIV. von Frankreich und Kaiser Leopold I. voraussah und eine Teilung der spanischen Erblande verhindern wollte, ernannte mit Zustimmung Frankreichs und Englands 1698 Joseph Ferdinand, den Sohn des bayerischen Kurfürsten aus der Ehe mit Maria Antonia und Urenkel Philipps IV. von Spanien, zum spanischen Universalerben. Als Joseph Ferdinand am 6.2.1699 im Alter von 6 Jahren überraschend starb, setzte Karl II. den Enkel Ludwigs XIV., Philipp von Anjou, als Alleinerben ein. Maximilian II. Emanuel gab den Gedanken an die wittelsbachische Nachfolge nicht auf und verbündete sich, auch weil er als spanischer Statthalter der Niederlande auf die Entscheidung Karls II. festgelegt war, im nach dem Tod Karls II. im Jahr 1700 ausbrechenden Spanischen Erbfolgekrieg mit Frankreich. Am 13. August 1704 erlebte er in der Schlacht bei Höchstädt eine katastrophale Niederlage, das bayerisch-französische Heer wurde durch Prinz Eugen von Savoyen und den Herzog von Marlborough vollständig vernichtet. Der Kurfürst mußte Bayern verlassen und begab sich in die spanischen Niederlande. Nach dem Regierungsantritt Kaiser Josefs I. wurde sogar die Reichsacht über ihn verhängt, Bayern besetzt und von einer kaiserlichen Administration regiert. Im Juni 1711 erhielt er von Philipp V. von Spanien das Herzogtum Luxemburg und die Grafschaft Namur. Erst der Friede von Rastatt 1714 brachte dem bayerischen Kurfürsten die Rückgabe von Land und Rechten. Aus der verbleibenden Regierungszeit Maximilian II. Emanuels, der am 26. Februar 1726 im Alter von 63 Jahren in München starb, ist vor allem die Wittelsbachische Hausunion vom 15. Mai 1724 hervorzuheben. Die von Kurfürst Johann Wilhelm von der Pfalz 1714 eingeleitete Annäherung an den bayerischen Kurfürsten wurde von Kurfürst Karl Philipp fortgesetzt und führte zu der bedeutenden Vereinbarung, der sich auch der Bruder des bayerischen Kurfürsten, der Kölner Kurfürst Joseph Clemens, der Trierer Erzbischof und die Söhne Maximilian II. Emanuels anschlossen. Der Vertrag zwischen den bayerischen und pfälzischen Wittelsbachern sah die gemeinsame Ausübung des Reichsvikariats, die Aufstellung eines 30.000 Mann starken Heeres im Kriegsfall sowie die wechselseitige Nachfolge der beiden Häuser vor, die 1777 mit der Übernahme der bayerischen Regierung durch den Pfälzer Kurfürst Karl Theodor eintreten sollte.
Maria Antonia verstarb am 24. Dezember 1692 in Wien. Kurfürst Maximilian II. Emanuel vermählte sich in zweiter Ehe am 12. Januar 1695 mit Theresia Kunigunde, Tochter des Königs Johann III. Sobieski von Polen.


Estimate: 4000 EUR

Match 3:
Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG > Auction 406Auction date: 20 March 2024
Lot number: 4239

Price realized: 2,200 EUR   (Approx. 2,388 USD)   Note: Prices do not include buyer's fees.
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DIE GRAFEN UND FÜRSTEN VON LÖWENSTEIN-WERTHEIM - EINE BEDEUTENDE SPEZIALSAMMLUNG. DIE GRAFSCHAFT LÖWENSTEIN-WERTHEIM-VIRNEBURG. Eucharius Kasimir, 1681-1698.
Reichstaler 1697, Wertheim. 29,13 g. Stempel von Philipp Heinrich Müller, Augsburg. In der unteren Hälfte ein gespaltener Baum, der durch eine Klammer und eine Grafenkrone zusammengehalten wird und viele Früchte trägt, neben dem Baum zwei arbeitende Landleute, darüber ein Band mit der Aufschrift: ME CONIUNCTIO SERVAT; in der oberen Hälfte (in umgekehrter Stellung) ein von zwei von oben kommenden Armen gehaltener zerspaltener dürrer Baum, auf jedem Spaltstück eine Grafenkrone, darüber ein Band mit der Aufschrift: DUM SCINDITUR FRANGOR//Vierfach behelmtes, neunfeldiges Wappen, zu den Seiten die geteilte Jahreszahl und die geteilte Signatur F - S (Münzmeister Friedrich Schattauer). Beck/Morschek 12.3; Dav. 6908 A; Forster 926; Wibel 106.
RR Feine Tönung, kl. Randfehler, vorzüglich

Auf die vielfach als Versöhnung- oder Vereinigungstaler bezeichneten Gepräge trifft diese Bezeichnung überhaupt nicht zu. Es sind Prägungen im Zusammenhang mit den Auseinandersetzungen zwischen den beiden Löwensteiner Linien Virneburg, die unseren Taler prägen ließ, und Rochefort. Aufschrift und Darstellung weisen auf diesen Kontext hin: ME CONIUNCTIO SERVAT (= der Zusammenhalt dient mir), im Gegensatz dazu: DUM SCINDITUR FRANGOR (= durch das Auseinanderreißen, werde ich zerbrochen). Der durch Verstärkung und Krone zusammengehaltene Baum bzw. der von Händen (Willkür) auseinander gerissene Baum zeigen die Folgen von Einigkeit bzw. Zwietracht.
Während des 30jährigen Krieges war die jüngere Linie Rochefort wieder katholisch geworden, während die ältere Linie Virneburg evangelisch blieb. Im Verlauf des Krieges konnte sich die Linie Rochefort in den Besitz der ganzen Herrschaft bringen. Im Westfälischen Frieden erhielt die ältere Virneburger Linie ihre Besitzungen zurück. Nun wurden am Reichskammergericht in Wetzlar und am Reichshofrat in Wien zahllose Eingaben gemacht sowie mehrere kaiserliche Kommissionen bemüht. Die katholische Linie Rochefort wollte das Kondominium über Wertheim, an dem die Reichstandschaft hing, beenden und die Grafschaft teilen. Die evangelische Linie Virneburg war hingegen bestrebt, die Bestimmungen des Westfälischen Friedens beizubehalten. Dort war bestimmt worden, daß die Grafschaft ungeteilt bleibt und das Jahr 1624 als Stichjahr für Religionsangelegenheiten gilt, was den Virneburgern ihren Besitzstand sicherte. Im Jahr 1697, als unser Taler geprägt wurde, lief der Prozeß noch (siehe auch Kölner Münzbelustigung V., S. 337 ff.).


Estimate: 1500 EUR

Match 4:
Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG > Auction 401 eLiveAuction date: 5 February 2024
Lot number: 1612

Price realized: 150 EUR   (Approx. 161 USD)   Note: Prices do not include buyer's fees.
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GERMAN COINS AND MEDALS
BAVARIA
HERZOGTUM, SEIT 1623 KURFÜRSTENTUM, SEIT 1806 KÖNIGREICH
Karl Theodor, 1777-1799. Silbermedaille 1795, von C. Destouches, auf seine zweite Vermählung mit Maria Leopoldine, Tochter des Erzherzogs Ferdinand von Österreich, gestiftet von den bayerischen Landständen. Beider Brustbilder nebeneinander r.//Löwe steht nach l. und hält den ovalen, bayerischen Rautenschild. 33,81 mm; 14,61 g. Slg. Kömmerling (Auktion UBS 65) 1114; Slg. Memmesh. 2602; Stemper 613; Witt. 2317. Kl. Randfehler, vorzüglich

Mit dem kinderlosen Kurfürst Maximilian III. Joseph starb am 30. Dezember 1777 die von Kaiser Ludwig IV. im Hausvertrag von Pavia 1329 begründete wittelsbach-bayerische Linie aus. Als Nachfolger trat der bei Brüssel geborene wittelsbach-pfälzische Kurfürst Karl Theodor (Herzog von Sulzbach 1733, Jülich-Berg seit 1742, Kurfürst von der Pfalz seit 1743) die Regentschaft an. Damit waren erstmals seit 1329 die getrennten wittelsbachischen Lande (einschließlich Pfalz, Jülich, Berg, Pfalz-Neuburg, Pfalz-Sulzbach) wieder vereinigt. Karl Theodor, der das bayerische Erbe nur widerwillig antrat, schlug nach dem Bayerischen Erbfolgekrieg 1777/1778 vor, Bayern gegen die österreichischen Niederlande, Karl Theodors Heimat, zu vertauschen, ein Plan, der 1784/1785 nochmals auf Betreiben Kaiser Josefs II. erörtert wurde. Beide Male scheiterte dieses Vorhaben vor allem am Widerstand der bayerischen Landstände, die ein unabhängig von der Dynastie bestehendes bayerisches Gesamtstaatsgefühl zum Ausdruck brachten und nicht im Habsburgerreich aufgehen wollten. Die engen Verbindungen Karl Theodors nach Wien kamen auch durch seine zweite (offizielle) Hochzeit vom 15. Februar 1795 mit Maria Leopoldine, Tochter des Erzherzogs Ferdinand, zum Ausdruck. Die Ehe mit Maria Leopoldine blieb - wie Karl Theodors erste Ehe mit Elisabeth Augusta von der Pfalz - kinderlos. Nach dem Tod Karl Theodors am 16. Februar 1799 fielen seine Länder an Maximilian IV. Joseph von Pfalz-Zweibrücken, weil sein natürlicher Sohn Karl August aus der Verbindung mit der Schauspielerin Josefine Seifert, geadelte Gräfin von Heideck, nicht erbberechtigt war. Karl August wurde erster und einziger Regent des Minifürstentums Bretzenheim an der Nahe. In München erinnert heute an den absolutistischen Kurfürsten vor allem der von ihm angelegte Englische Garten, den er wie den Nymphenburger Schloßpark für die Allgemeinheit öffnen ließ.

Estimate: 75 EUR

Match 5:
Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG > eLive Auction 81Auction date: 26 February 2024
Lot number: 8408

Price realized: 135 EUR   (Approx. 146 USD)   Note: Prices do not include buyer's fees.
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GERMAN COINS AND MEDALS
BAVARIA
HERZOGTUM, SEIT 1623 KURFÜRSTENTUM, SEIT 1806 KÖNIGREICH
Karl Theodor, 1777-1799. Silbermedaille 1795, von C. Destouches, auf seine zweite Vermählung mit Maria Leopoldine, Tochter des Erzherzogs Ferdinand von Österreich, gestiftet von den bayerischen Landständen. Beider Brustbilder nebeneinander r.//Löwe steht nach l. und hält den ovalen, bayerischen Rautenschild. 33,79 mm; 14,61 g. Slg. Kömmerling (Auktion UBS 65) 1114; Slg. Memmesh. 2602; Stemper 613; Witt. 2317. Attraktives Exemplar mit hübscher Patina, vorzüglich +

Mit dem kinderlosen Kurfürst Maximilian III. Joseph starb am 30. Dezember 1777 die von Kaiser Ludwig IV. im Hausvertrag von Pavia 1329 begründete wittelsbach-bayerische Linie aus. Als Nachfolger trat der bei Brüssel geborene wittelsbach-pfälzische Kurfürst Karl Theodor (Herzog von Sulzbach 1733, Jülich-Berg seit 1742, Kurfürst von der Pfalz seit 1743) die Regentschaft an. Damit waren erstmals seit 1329 die getrennten wittelsbachischen Lande (einschließlich Pfalz, Jülich, Berg, Pfalz-Neuburg, Pfalz-Sulzbach) wieder vereinigt. Karl Theodor, der das bayerische Erbe nur widerwillig antrat, schlug nach dem Bayerischen Erbfolgekrieg 1777/1778 vor, Bayern gegen die österreichischen Niederlande, Karl Theodors Heimat, zu vertauschen, ein Plan, der 1784/1785 nochmals auf Betreiben Kaiser Josefs II. erörtert wurde. Beide Male scheiterte dieses Vorhaben vor allem am Widerstand der bayerischen Landstände, die ein unabhängig von der Dynastie bestehendes bayerisches Gesamtstaatsgefühl zum Ausdruck brachten und nicht im Habsburgerreich aufgehen wollten. Die engen Verbindungen Karl Theodors nach Wien kamen auch durch seine zweite (offizielle) Hochzeit vom 15. Februar 1795 mit Maria Leopoldine, Tochter des Erzherzogs Ferdinand, zum Ausdruck. Die Ehe mit Maria Leopoldine blieb - wie Karl Theodors erste Ehe mit Elisabeth Augusta von der Pfalz - kinderlos. Nach dem Tod Karl Theodors am 16. Februar 1799 fielen seine Länder an Maximilian IV. Joseph von Pfalz-Zweibrücken, weil sein natürlicher Sohn Karl August aus der Verbindung mit der Schauspielerin Josefine Seifert, geadelte Gräfin von Heideck, nicht erbberechtigt war. Karl August wurde erster und einziger Regent des Minifürstentums Bretzenheim an der Nahe. In München erinnert heute an den absolutistischen Kurfürsten vor allem der von ihm angelegte Englische Garten, den er wie den Nymphenburger Schloßpark für die Allgemeinheit öffnen ließ.

Estimate: 75 EUR