Leipziger Münzhandlung und Auktion Heidrun Höhn > Auction 103Auction date: 16 April 2024
Lot number: 1902

Price realized: 9,000 EUR   (Approx. 9,568 USD)   Note: Prices do not include buyer's fees.
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Bayern
Maximilian II. Joseph 1848-1864 Dukat 1863, München. Rheingold-Dukat.Stempel von Carl Friedrich Voigt, Av.: MAXIMILIAN. II - BAVARIAE REX, Kopf nach rechts, darunter Stempelschneidersignatur C.V., Rv.: EX AURO RHENI, Ansicht Speyers von der Rheinseite, im Abschnitt: MDCCCLXIII. Auflagenhöhe: laut AKS nur 4 Exemplare geprägt. AKS 144 (LP) Jaeger 128 Beierlein 2869 Friedberg 278 GOLD. 3.47 g. Äußerst seltenes prachtvolles Exemplar vom Erstabschlag. Feine Kratzer, vorzüglich-Stempelglanz

Das Rheingold gelangt durch Erosion in den südlichen Schwarzwald und die Alpen aus dortigen Goldlagerstätten, die etwa 96 % Gold und 4 % Silber enthalten, in den Hochrhein. Der Hauptteil dieses Eintrags erfolgt über die Kleine Emme durch die Flüsse Aare und Reuss. Aaregold wurde unter anderem in Klingnau abgebaut. Bereits die Kelten, Germanen und später die Römer betrieben Goldwäsche in den Vorkommen entlang des Rheins. Ein Höhepunkt wurde während der Arbeiten zur Rheinbegradigung im 19. Jahrhundert erreicht, was zu umfangreichen Umlagerungen führte. So wurden beispielsweise 1831 in Baden 13 Kilogramm und in der bayerischen Pfalz fünf Kilogramm Rheingold abgebaut. 1838 gab es am rechten Rheinufer 400 Goldwäscher. Trotz der Ablieferungspflicht blühte aufgrund der niedrigen Ankaufspreise ein reger Schwarzhandel, so dass Historiker davon ausgehen, dass die tatsächliche Menge etwa dreimal höher war. Mit dem Ende der Rheinregulierungen und der damit verbundenen ständig sinkenden Ausbeute sowie der abnehmenden Bedeutung des Nebenprodukts Streusand zu Schreibzwecken, kam die Goldwäscherei im Rhein nach und nach zum Erliegen. Im Jahr 1860 wurden in Bayern gerade noch 56 Gramm und in Baden letztmals 1874 90 Gramm abgebaut. 1863 gab der bayerische Staat sein Goldregal auf. Der letzte Goldwäscher war Johann Ganninger, der im Raum Speyer und Philippsburg tätig war. Exemplar der Auktion Möller 45 (2007), Los 328, Slg. Böttcher.

Estimate: 10000 EUR