Leipziger Münzhandlung und Auktion Heidrun Höhn > Auction 103Auction date: 16 April 2024
Lot number: 1822

Price realized: 520 EUR   (Approx. 553 USD)   Note: Prices do not include buyer's fees.
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Augsburg-Stadt
Silbermedaille 1704 (Ph.H. Müller/F. Kleinert) Spanischer Erbfolgekrieg 1701-1714, Befreiung von Augsburg und Ulm sowie die Unterwerfung Bayerns. Sitzende Stadtgöttin von Augsburg, an ihrer Seite ein Schild mit dem Augsburger Stadtpyr, hinter ihr steht die Stadtgöttin von Ulm und hält einen Schild mit dem Ulmer Stadtwappen; beide Stadtgöttinnen präsentieren zerbrochene Ketten; ihnen gegenüber vertreibt geflügelte Viktoria mit einer Lanze zwei gegnerische Soldaten / Kaiser Leopold in antikisierender Rüstung umfasst mit der rechten Hand eine Lanze; ihn begleitet Viktoria, die einen Palmzweig in ihrer Hand hält; vor dem Kaiser kniet Bavaria mit dem Kurhut und legt dem Kaiser einen Schild mit dem bayerischen Wappen zu Füßen. Randschrift als Chronogramm: BAVARIA SVPPLEX ATQVE DEVOTA AVGVSTI CAESARIS GRATIAM EXPERTA (Das unterwürfige und ganz ergebene Bayern hat die Gnade des milden Kaisers erfahren) sowie die Initialen des Verlegers F. K. 45 mm, 33,10 g Forster 87 Selten. Sehr schön

Estimate: 450 EUR

Match 1:
Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG > Auction 401 eLiveAuction date: 5 February 2024
Lot number: 1891

Price realized: 675 EUR   (Approx. 724 USD)   Note: Prices do not include buyer's fees.
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GERMAN COINS AND MEDALS
HÖCHSTÄDT
STADT
Silbermedaille 1704, unsigniert, von P. H. Müller, auf die Schlacht bei Höchstädt. Die Medaillonbilder der Sieger: Prinz Eugen von Savoyen, Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden und der Herzog von Marlborough, darüber zwei Engel mit je einem Palmzweig//Landschaft, im Vordergrund ruhender Flußgott, r. Trophäen. 43,96 mm; 35,25 g. Forster 1278; Popelka 94; Senk 109 (dort in Zinn); Slg. Julius 655; Slg. Montenuovo 1169; v. Loon IV, S. 373/374. Rand und Felder bearbeitet, sehr schön

Karl II., der letzte spanische Habsburger, wollte die von England, Holland und Frankreich im sogenannten Partagetrakt beschlossene Teilung des Landes verhindern. So setzte er in seinem Testament Phillip von Anjou - einen Enkel seiner mit König Ludwig XIV. vermählten Schwester - zum alleinigen Erben aller seiner Reiche ein. Kaiser Leopold von Österreich hingegen verlangte den spanischen Besitz für seinen Sohn Erzherzog Karl, was der Auslöser für den spanischen Erbfolgekrieg war: Österreich, der zunächst erbberechtigte Staat, ließ den kaiserlichen Oberkommandierenden, Prinz Eugen von Savoyen im Sommer 1701 nach Italien vordringen, wo er die Herzogtümer Mailand und Mantua eroberte. In der Schlacht bei Höchstädt 1704, auf die sich unsere Medaille bezieht, wurde das bayerisch-französische Heer durch Prinz Eugen und den Herzog von Marlborough vollständig vernichtet. Es fanden insgesamt fast 14 Jahre lang Schlachten in allen mittel- und südeuropäischen Ländern statt, bis es endlich am 6. März 1714 zum Frieden von Rastatt kam.

Estimate: 100 EUR

Match 2:
Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG > Auction 401 eLiveAuction date: 5 February 2024
Lot number: 1571

Price realized: 1,150 EUR   (Approx. 1,233 USD)   Note: Prices do not include buyer's fees.
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GERMAN COINS AND MEDALS
AUGSBURG
STADT
Silbermedaille 1690, von P. H. Müller, gefertigt im Auftrag von F. Kleinert, auf die Krönung von Josef I. zum römischen König und die Krönung seiner Mutter Eleonora zur römischen Kaiserin in Augsburg. Geflügelter Genius hält drei gekrönte Medaillons mit den Bildnissen Josefs I. (Mitte) sowie seiner Eltern Leopold (links) und Eleonora (rechts); oben drei Sonnen, die durch einen Regenbogen miteinander verbunden sind//Pannonia, Germania und Bohemia mit Füllhörnern und ihren Landesschilden stehen nebeneinander. Mit Randschrift. 49,42 mm; 43,75 g. Forster 662; Slg. Montenuovo 1214. R Sehr schön-vorzüglich

Estimate: 200 EUR

Match 3:
Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG > Auction 406Auction date: 20 March 2024
Lot number: 3936

Price realized: 8,000 EUR   (Approx. 8,684 USD)   Note: Prices do not include buyer's fees.
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BAYERN. HERZOGTUM, SEIT 1623 KURFÜRSTENTUM, SEIT 1806 KÖNIGREICH. Maximilian II. Emanuel, 1679-1726.
5 Dukaten o. J. (1685), München. Präsent der bayerischen Landstände zur ersten Vermählung mit Maria Antonia, Tochter Kaiser Leopolds I. von Österreich. 17,22 g. Die Brustbilder des Kurfürsten und seiner Gemahlin einander gegenüber, von Palm- und Lorbeerzweig umgeben, dazwischen herabfallende Strahlen aus Wolken, in den Zweigen die geteilte Signatur C - Z (Caspar Zeggin, Stempelschneider in München 1666-1713)//Genius mit Bändern hält die mit Kurhut und Krone bedeckten ovalen Wappenschilde von Bayern und Österreich, unten von Palm- und Lorbeerzweig umgeben. Fb. 214; Slg. Montenuovo - (zu 945); Spezialsammlung Bayern (Auktion Künker 108) 166; Witt. 1468.
GOLD. RR Leichte Fassungs- und Glättungsspuren, sonst sehr schön-vorzüglich

Maximilian II. Emanuel, geboren am 11.7.1662 in München, Sohn des Kurfürsten Ferdinand Maria und der Henriette Adelheid von Savoyen, stand nach dem Tod seines Vaters vom 26. Mai 1679 bis zum 11. Juli 1680 unter Vormundschaft seines Onkels Maximilian Philipp. Er lehnte die nach Frankreich orientierte Politik seines Vaters ab, schloß am 26. Januar 1683 mit Kaiser Leopold I. ein Defensivbündnis gegen Frankreich und die Türken und heiratete am 15. Juli 1685 in Wien die Kaisertochter Maria Antonia, Enkelin des spanischen Königs Philipp IV. Kurfürst Maximilian II. Emanuel spielte eine wichtige Rolle im Krieg gegen die Türken, die seit 1683 - angestachelt von Ludwig XIV. - gegen Wien vorrückten. Der größte Erfolg dabei war die Einnahme von Belgrad am 6. September 1688, das seit 1521 von den Türken besetzt war. Selbst die Feinde waren von dem Einsatz des Bayern sehr beeindruckt und nannten Maximilian II. Emanuel den "blauen König". Auch im Pfälzischen Erbfolgekrieg stand der Kurfürst auf der Seite Leopolds I. und trat 1691 der gegen Ludwig XIV. und seine Anhänger gerichteten Großen Allianz bei, der auch England, Spanien und Savoyen angehörten. Durch die Herkunft seiner Gemahlin hatte Maximilian II. Emanuel Ansprüche auf die Nachfolge des kinderlosen spanischen Königs Karl II., der den bayerischen Kurfürst 1691 zum Generalstatthalter der Spanischen Niederlande ernannte. Dort konnte Maximilian II. Emanuel wichtige Erfolge - wie die Rückeroberung von Namur von den Franzosen 1695 - verbuchen. Das gute Verhältnis nach Madrid nahm auch keinen Schaden, als Maximilian II. Emanuel nach dem Tod Maria Antonias am 24. Dezember 1692 erneut am 12. Januar 1695 Therese Kunigunde, die Tochter des polnischen Königs Johann II. Sobieski, heiratete. Der kränkliche Karl II., der den Konflikt zwischen seinen beiden Schwagern Ludwig XIV. von Frankreich und Kaiser Leopold I. voraussah und eine Teilung der spanischen Erblande verhindern wollte, ernannte mit Zustimmung Frankreichs und Englands 1698 Joseph Ferdinand, den Sohn des bayerischen Kurfürsten aus der Ehe mit Maria Antonia und Urenkel Philipps IV. von Spanien, zum spanischen Universalerben. Als Joseph Ferdinand am 6.2.1699 im Alter von 6 Jahren überraschend starb, setzte Karl II. den Enkel Ludwigs XIV., Philipp von Anjou, als Alleinerben ein. Maximilian II. Emanuel gab den Gedanken an die wittelsbachische Nachfolge nicht auf und verbündete sich, auch weil er als spanischer Statthalter der Niederlande auf die Entscheidung Karls II. festgelegt war, im nach dem Tod Karls II. im Jahr 1700 ausbrechenden Spanischen Erbfolgekrieg mit Frankreich. Am 13. August 1704 erlebte er in der Schlacht bei Höchstädt eine katastrophale Niederlage, das bayerisch-französische Heer wurde durch Prinz Eugen von Savoyen und den Herzog von Marlborough vollständig vernichtet. Der Kurfürst mußte Bayern verlassen und begab sich in die spanischen Niederlande. Nach dem Regierungsantritt Kaiser Josefs I. wurde sogar die Reichsacht über ihn verhängt, Bayern besetzt und von einer kaiserlichen Administration regiert. Im Juni 1711 erhielt er von Philipp V. von Spanien das Herzogtum Luxemburg und die Grafschaft Namur. Erst der Friede von Rastatt 1714 brachte dem bayerischen Kurfürsten die Rückgabe von Land und Rechten. Aus der verbleibenden Regierungszeit Maximilian II. Emanuels, der am 26. Februar 1726 im Alter von 63 Jahren in München starb, ist vor allem die Wittelsbachische Hausunion vom 15. Mai 1724 hervorzuheben. Die von Kurfürst Johann Wilhelm von der Pfalz 1714 eingeleitete Annäherung an den bayerischen Kurfürsten wurde von Kurfürst Karl Philipp fortgesetzt und führte zu der bedeutenden Vereinbarung, der sich auch der Bruder des bayerischen Kurfürsten, der Kölner Kurfürst Joseph Clemens, der Trierer Erzbischof und die Söhne Maximilian II. Emanuels anschlossen. Der Vertrag zwischen den bayerischen und pfälzischen Wittelsbachern sah die gemeinsame Ausübung des Reichsvikariats, die Aufstellung eines 30.000 Mann starken Heeres im Kriegsfall sowie die wechselseitige Nachfolge der beiden Häuser vor, die 1777 mit der Übernahme der bayerischen Regierung durch den Pfälzer Kurfürst Karl Theodor eintreten sollte.
Maria Antonia verstarb am 24. Dezember 1692 in Wien. Kurfürst Maximilian II. Emanuel vermählte sich in zweiter Ehe am 12. Januar 1695 mit Theresia Kunigunde, Tochter des Königs Johann III. Sobieski von Polen.


Estimate: 4000 EUR

Match 4:
Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG > Auction 400Auction date: 1 February 2024
Lot number: 47

Price realized: 28,000 EUR   (Approx. 30,342 USD)   Note: Prices do not include buyer's fees.
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AUGSBURG. STADT.

Goldmedaille zu 5 Dukaten 1704, von P. H. Müller, auf den Entsatz der Stadt. AVGVSTA VINDELI CORVM Ansicht der Stadt von Osten, im Abschnitt: UI OCCUPATA / D • 16 DECEMB • 1703 / MIRACULO LIBERATA / D • 16 AUGUSTI / 1704 • / º//BONÆ SPEI * Taube mit Ölzweig im Schnabel fliegt auf einen Felsen im wogenden Meer zu, der die Arche trägt; an den Felsen ist das Stadtpyr gelehnt. 28,92 mm; 17,32 g. Forster 85. In US-Plastikholder der NGC mit der Bewertung MS 62 (4379719-002).

GOLD. Von großer Seltenheit. Prachtexemplar. Fast Stempelglanz



Exemplar der Slg. Phoibos, Teil 1, Auktion Fritz Rudolf Künker 298, Osnabrück 2017, Nr. 4751.

Nachdem Bayern im Spanischen Erbfolgekrieg ein Bündnis mit Frankreich geschlossen hatte, und die Truppen bereits Memmingen und Ravensburg besetzt hatten, rückte der Kurfürst von Bayern am 6. Dezember 1703 gegen Augsburg vor. Er ließ Laufgräben bis kurz vor die Stadt bauen, von welchen das Bombardement seinen Anfang nahm. Es dauerte bis zum 15. Dezember, dann rückten die Franzosen unter Marschall Marsin in die Stadt ein. Sie plünderten die Stadt völlig aus; viele Familien wurden obdachlos und Lebensmittel wurden rar, was die Gier der Truppen aber nicht einschränkte. Der Kurfürst von Bayern ließ daraufhin eine Bestimmung über die Verpflegung der Truppen anschlagen, aber jeder Bürger, der sich darauf berief, war den Schlägen und Mißhandlungen durch die Franzosen ausgeliefert. Dieser Zustand änderte sich erst am 13. August 1704, als das bayerisch-französische Heer in der Schlacht von Höchstädt durch Prinz Eugen von Savoyen und den Herzog von Marlborough vollständig vernichtet wurde. Am 16. August rückte die französische Besatzung in größter Eile aus Augsburg ab; nicht jedoch ohne den Versuch, die Stadt vorher niederzubrennen, was aber glücklicherweise fehlschlug.

Estimate: 20000 EUR

Match 5:
Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG > Auction 404Auction date: 19 March 2024
Lot number: 2562

Price realized: 8,500 EUR   (Approx. 9,230 USD)   Note: Prices do not include buyer's fees.
Lot description:


DIE STADT MAINZ. DIE FRANZÖSISCHE BESETZUNG, 1688-1689.
Silbermedaille 1689, von P. H. Müller, auf die Wiedereinnahme der Stadt und die Vertreibung der französischen Besatzer. Gekrönte Germania steht frontal mit Zepter und Schwert in sechsspännigem Wagen im Schlamm fest, die Pferdedecken tragen verschiedene Wappen, zwei Soldaten kümmern sich um die Räder, im Hintergrund auf der anderen Seite des Rheins, Stadtansicht von Mainz, unten Stadtpyr von Augsburg zwischen Medailleursname//13 Zeilen Schrift, darunter Stadtpyr von Augsburg. 58,34 mm; 59,36 g. Forster 69; Slg. Pick I (Auktion Dr. Busso Peus Nachf. 405) -; Slg. Walther -.
Von größter Seltenheit. Attraktives Exemplar mit hübscher Patina, winz. Kratzer, vorzüglich

Erworben bei Adolph Hess Nachf., Frankfurt, vermutlich in den 1920er oder 1930er Jahren. Mit altem Unterlagszettel. Exemplar der Auktion Fritz Rudolf Künker 380, Berlin 2023, Nr. 778
Im Jahre 1688 besetzten französische Truppen die Kurpfalz und die angrenzenden geistlichen Kurfürstentümer. Noch im selben Jahr drängten verbündete kaiserliche, kurbrandenburgische, kursächsische, braunschweig- hannoversche, landgräflich hessische und kurbayerische Streitkräfte den Eindringling auf das linke Rheinufer zurück. Mainz konnte nach einer mehrere Monate währenden Belagerung von den Alliierten im Jahre 1689 entsetzt werden. Der französische Kommandant Marquis d'Uxelles handelte jedoch sehr gute Bedingungen für seinen Abzug aus. Neben freiem Geleit durften seine Soldaten sogar den geplünderten Besitz mitnehmen. Ob der Reichskarren wieder flott gemacht wurde, war somit eine Frage der Sichtweise.


Estimate: 5000 EUR