Gorny & Mosch Giessener Münzhandlung > Auction 303Auction date: 5 March 2024
Lot number: 1122

Price realized: 8,500 EUR   (Approx. 9,233 USD)   Note: Prices do not include buyer's fees.
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HANAU - LICHTENBERG.
Friedrich Kasimir, 1641 - 1685. Silbermedaille o.J. (1658). Auf die Grundsteinlegung der Lutheranischen Kirche in Hanau in Anwesenheit von Johann Georg II. von Sachsen. Zwei Zeilen Umschrift mit Chronogramm für 1658, Kirchengebäude in Schiff nach links, am Heck Wappenschild, links aus Wolken die Hand Gottes mit Blitzen / 20 Zeilen Schrift, darunter Arabeske. 58,5 mm. Suchier 469. Reimann 5072. 41,72 g.
Prachtexemplar. Äußerst selten. Attraktive Tönung, vorzüglich - Stempelglanz

Ex Peus Nachf. am 02.03.1974.

Estimate: 10000 EUR

Match 1:
Leipziger Münzhandlung und Auktion Heidrun Höhn > Auction 104Auction date: 20 April 2024
Lot number: 3830

Price realized: 5,000 EUR   (Approx. 5,327 USD)   Note: Prices do not include buyer's fees.
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Sachsen-Kurlinie ab 1547 (Albertiner)
Johann Georg II. 1656-1680 Doppeldukat 1657, Eichel-Dresden Vikariat. Abschlag von den Stempeln des 1/4 Talers. Kurfürst reitet im Kurornat mit geschultertem Schwert auf einem reich geschmückten Pferd nach rechts, zwischen den Läufen das sächsische Wappen, DEO am Kopf des Pferdes / 12 Zeilen Schrift C/K 478 Friedberg 2719 Baumgarten 422 Slg. Merseburger - GOLD. 6.91 g. Seltenes und prachtvolles Exemplar. Rand leicht bearbeitet, vorzüglich-Stempelglanz

Für Deutschland schrieb 1356 die Goldene Bulle eine bereits früher bestehende Regelung beim Ableben des Deutschen Kaisers zur Reichsverweserschaft, durch die weltlichen Kurfürsten endgültig fest. Nach dem Tod des Kaisers Ferdinand III. am 2. April 1657 übernahm Johann Georg II. das Reichsvikariat. Die Kaiserwahl Erzherzog Leopolds, König von Ungarn und Böhmen war am 18. Juli 1657 in Frankfurt am Main. Die Vikariatsmünzen Johann Georgs II. sind Gedenkmünzen, die der Kurfürst von Sachsen als Reichsvikar nach dem Tod Kaiser Ferdinands III. (1637–1657) in den Jahren 1657 und 1658 prägen ließ. Die Vikariatsmünzen Johann Georgs II. (1656–1680) sind 1-Dukaten-Stücke bis zum 20-fachen Dukaten und 1/8 Reichstaler bis zum vierfachen breiten Reichstaler. Außerdem sind auch Dicktaler und halbe Dicktaler bekannt. Es sind uns Stücke mit DEO am Kopf sowie hinter dem Pferde bekannt. Wilhelm Ernst Tentzel deutet die unterschiedliche Legendenform wie folgt: „Weil das Wort DEO hinter dem Pferde stehet; welches denen Wiederwärtigen unserer Religion zulästern und zuspotten Anlaß gegeben / so gar / das der Auctor des offt- gedachten Frantzösischen Catalogi sie als ärgerlich genug beschreibet. Man hat sie aber unserer seits gleich geändert / und nicht allein die Thaler / sondern auch die grösseren und kleineren Vicariat-Münzen also eingerichtet /daß DEO vor dem Pferde stehet." (Zitat: Saxonia Numismatica, Dresden, Frankfurt, Gotha (1714). 2. Buch, 3. Teil S. 533/534). Die Stückelungen ab dem Gewicht des 3-fachen Talers sind von außerordentlicher Seltenheit, da sie für den normalen Zahlungsverkehr nicht gedacht waren, sondern eher einen Probeprägecharakter bzw. einen donativen Hintergrund besaßen. Exemplar der Auktion Höhn 85 (2016), Los 3139.

Estimate: 2500 EUR

Match 2:
Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG > Auction 401 eLiveAuction date: 5 February 2024
Lot number: 1724

Price realized: 725 EUR   (Approx. 777 USD)   Note: Prices do not include buyer's fees.
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GERMAN COINS AND MEDALS
BRANDENBURG-PRUSSIA
PREUSSEN, KÖNIGREICH
Friedrich Wilhelm IV., 1840-1861. Silbermedaille 1859, von F. Staudigel und F. W. Kullrich, nach einem Entwurf von A. Fischer, auf die Geburt des Prinzen Friedrich Wilhelm Viktor Albert (ab 1888 Kaiser Wilhelm II.). Kartusche mit den gegenübergestellten Porträts des Königspaares, darüber halten zwei Engel die Königskrone, darunter preussischer Adler//Engel hält den neugeborenen Prinzen. 53,29 mm; 61,57 g. Marienb. 6779; Sommer K 26. Hübsche Patina, kl. Randfehler und Kratzer, vorzüglich

Wilhelm wurde am 27.1.1859 in Potsdam als ältester Sohn des Kronprinzen Friedrich Wilhelm (des späteren Kaisers Friedrich III.) und Victoria geboren. Nachdem sein Vater nach nur 99 Tagen seiner Kehlkopfkrebserkrankung erlegen war, übernahm der Enkel der englischen Königin Victoria am 15. Juni 1888 mit 29 Jahren die Regierung. Schon bald war sein Verhältnis zu Bismarck, dieser gewaltigen Persönlichkeit mit jahrzehntelanger Erfahrung, die Wilhelm keinen Platz für eine eigenständige politische Rolle ließ, derart gestört, daß er im März 1890 Bismarcks Rücktritt erzwang. Neben Wilhelms sozialpolitischen Initiativen, mit denen der Kaiser die schnell wachsende Schicht der Arbeiterschaft an sich binden wollte, hatte Bismarck insbesondere Wilhelms außenpolitische Ambitionen abgelehnt. Neben mehreren Bündniswechseln wirkten sich auch die oftmals unbesonnenen Reden und Taktlosigkeiten des Kaisers negativ auf die außenpolitische Stellung Deutschlands aus. Als größtes Unglück sollte sich jedoch die verfehlte Flottenpolitik erweisen, die im Ausland - insbesondere in England - großes Mißtrauen hervorrief. Besonders unter dem Einfluß des Staatsministers und späteren Großadmirals Alfred von Tirpitz verabschiedete Wilhelm II. von 1898 bis 1912 die Flottengesetze und schuf die deutsche Hochseeflotte, die als zweitstärkste Flotte der Welt England von einem Krieg mit Deutschland abhalten sollte. Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges fühlte sich der Kaiser zwar als oberster Kriegsherr und als Integrationsfigur immer mehr von der Obersten Heeresleitung von Hindenburg einerseits und vom Reichstag andererseits entmachtet. Schließlich gab der Reichskanzler Max von Baden nach dem Verlust des katastrophalen Krieges am 9.11.1918 eigenmächtig den Rücktritt Kaiser Wilhelms II. bekannt. Wilhelm II. emigrierte in die Niederlande und zog sich nach Haus Doorn zurück, ohne jemals Hoffnung und Anspruch auf die deutsche Kaiserkrone aufgegeben zu haben. Der letzte deutsche Kaiser, der nach der Pogromnacht vom 9. November 1938 die Nationalsozialisten scharf verurteilte, starb am 4.6.1941 im Alter von 82 Jahren im Haus Doorn.

Estimate: 250 EUR

Match 3:
Münzen Gut-Lynt GmbH > Auction 15Auction date: 6 April 2024
Lot number: 2176

Price realized: 480 EUR   (Approx. 522 USD)   Note: Prices do not include buyer's fees.
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DEUTSCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN. Hessen-Homburg Landgrafschaft
Friedrich V., 1751-1820 Silbermedaille 1804 Auf die Vermählung seiner Tochter Amalia Maria Anna mit Prinz Friedrich Wilhelm Karl, Sohn Friedrich Wilhelms II. von Preußen. Unsigniert, Stempel von A. Hoffmann und J. L. Jachtmann, Werkstatt Loos. Gedenkstein, der mit den lorbeerumwundenen Wappenschilden von Preußen und Hessen sowie zwei ineinandergreifenden Händen verziert ist, unter den Schilden steht das Hochzeitsdatum in zwei Zeilen. Rv. Hymen mit Brautfackel wird von Amor, der einen Myrtenzweig in der Linken hält, einer nach links sitzenden, verschleierten weiblichen Gestalt zugeführt. 44.5 mm. Müller 3995. Schütz 3608. Festschrift des Verein für Geschichte und Altertumskunde Bad Homburg, 1925, Nr. 8. 31.71 g. Vorzüglich / Extremely fine. Leicht berieben, feine Patina / Slight cleaned, fine toning.

Starting price: 120 EUR

Match 4:
Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG > Auction 400Auction date: 1 February 2024
Lot number: 210

Price realized: 19,000 EUR   (Approx. 20,590 USD)   Note: Prices do not include buyer's fees.
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SACHSEN. SACHSEN, KURFÜRSTENTUM. Johann Georg I., 1615-1656

5 Dukaten 1617, Dresden, auf die 100-Jahrfeier der Reformation. 17,17 g. Geprägt mit den Stempeln des 1/2 Reichstalers. VERBVM DOMINI MANET IN ÆTERNVM Hüftbild Johann Georgs I. r. in Kurornat, mit der Rechten das Schwert schulternd, zu den Seiten IOH - G eOR, unten vierfeldiges Wappen mit Mittelschild, zu den Seiten die geteilte Jahreszahl 16 - 17//É SECVLVM - LVTHERANVM (zwei Rosetten übereinander) É (zwei Rosetten übereinander) Hüftbild Friedrich des Weisen r. in Kurornat, mit der Rechten das Schwert schulternd, zu den Seiten FRID - III, unten zweifeldiges Wappen, zu den Seiten die geteilte Jahreszahl 15 - 17. Clauß/Kahnt 256 (dort von den Stempeln des Talers mit Mzz. Schwan); Fb. 2660; Slg. Opitz 1948; Slg. Whiting -.

GOLD. Von großer Seltenheit.

Eingeritzte Wertzahl "V" im Feld der Vorderseite, leicht gewellt, sehr schön +



Exemplar der westfälischen Privatsammlung „Mehrfachportraits auf Münzen und Medaillen".

Exemplar der Garrett Collection Part II, Bank Leu AG/Numismatic Fine Arts, Zürich 1984, Nr. 1395.

Auf Anregung des reformierten Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz faßte die Protestantische Union im April 1617 an ihrer Bundesversammlung zu Heilbronn den Beschluß, das 100-jährige Jubiläum des Beginns der Reformation in möglichst einmütiger und gleichförmiger Weise festlich zu begehen, auch um die Einheit der Anhänger des evangelischen Bekenntnisses gegenüber den Gegnern der Reformation zu demonstrieren. Zur Gewährleistung der Einheit von Lutheranern und Reformierten billigten sich Fürsten und Räte zu, daß dabei „jeder bei seiner Religion, Predigt, Kirchenzeremonie und Lehre" bleiben könne. In den reformierten Gemeinden des evangelischen Deutschlands wurde dieses Fest am Sonntag, den 2. November begangen.

In ganz Kursachsen wurde das 100-jährige Jubiläum des Beginns der Reformation auf Anweisung des Landesherrn Johann Georg I. und in Abstimmung mit der obersten kirchlichen Behörde, dem Dresdner Oberkonsistorium, vom 31. Oktober bis 2. November 1617 festlich begangen. Die Anregung zu einer solchen Feier als „Primus Jubilaeus Christianus" kam im April von den Theologen der Universität Wittenberg, die für den 31. Oktober, den Jubiläumstag des Thesenanschlags Luthers am Vortag von Allerheiligen 1517, ursprünglich lediglich eine lokale Veranstaltung an ihrer Lehranstalt Leucorea geplant hatten. Da sich die Idee landesweiter Festlichkeiten in Sachsen erst bald nach dem Vorschlag des pfälzischen Kurfürsten Friedrich V. nachweisen läßt, ist es fraglich, ob der Lutheraner Johann Georg dieses Projekt in Konkurrenz zum reformierten Pfälzer vorangetrieben hat oder ob beide Pläne eine unabhängig voneinander gediehene Wurzel haben. Jedenfalls regte Johann Georg andere Reichsstände lutherischen Bekenntnisses an, nach dem sächsischen Vorbild zu feiern.

In Kursachsen waren die Festivitäten strikt geregelt. Zentrale Bedeutung hatten die kirchlichen Feierlichkeiten mit teils vorgegebenen Predigten und Abendmahl, Dankgebeten und Absingen bestimmter Lieder an jedem der drei Festtage. Die religiösen Feierlichkeiten wurden durch Umzüge, Salutschüsse und weitere Lustbarkeiten aufgelockert. Musikalische Darbietungen mit den Kompositionen des Heinrich Schütz, von Michael Praetorius und anderen gab es nicht nur am kursächsischen Hof zu Dresden, sondern auch für die breitere Öffentlichkeit anderswo im Lande. Es wurden anlaßbezogene Komödien aufgeführt und Gedichte vorgetragen. Ferner wurde dem Jubiläum an Hochschulen mit öffentlichen Ansprachen, Disputationen und Promotionen Rechnung getragen. Zur bleibenden Erinnerung an dieses Jubiläum erschienen Flugschriften, Medaillen und nicht zuletzt die in Silber und in Gold geprägten Münzen aus der kurfürstlichen Münzstätte zu Dresden, die in diversen Wertstufen vom Achtel- bis zum Vierfachtaler, vom einfachen bis zum mehrfachen Dukaten ausgebracht worden sind und teils in Verkehr gebracht, teils als kurfürstliche Donative ausgeteilt worden sein dürften.

Estimate: 10000 EUR

Match 5:
Leipziger Münzhandlung und Auktion Heidrun Höhn > Auction 104Auction date: 20 April 2024
Lot number: 3793

Price realized: 2,000 EUR   (Approx. 2,131 USD)   Note: Prices do not include buyer's fees.
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Sachsen-Kurlinie ab 1547 (Albertiner)
Johann Georg I. (1611-) 1615-1656 Silbermedaille o.J. (J. Buchheim) Friedenswunschmedaille. Auf Veranlassung des Magisters Johann Frentzel aus Leipzig. Wappen im Lorbeerkranz, darüber Tetragramm von Strahlen umgeben, "Friedeheil und Gottes Glantz flechte sich in Rautenkranz" / Obelisk, rechts zwei Personen mit zum Himmel gestreckten Armen, links eine weitere Person und eine von einem Engel gegossene Pflanze, darüber strahlendes Gottesauge, "Daß die Zweig von Chursachsen mögen bis in Himel wachsen". 48,5 mm, 28,80 g Tentzel S. 459 (Tfl. 42, III) Slg. Merseburger - Dassdorf 711 (R, dort vergoldet) Sehr seltenes und historisch interessantes Exemplar. Unbedeutende Henkelspur, sehr schön-vorzüglich

Der Dreißigjährige Krieg (1618-1648) war einer der ersten langandauernden und überregionalen Kriege, die Europa wirtschaftlich und moralisch beinahe in den Abgrund drängte. So hat er auch in Sachsen, wie in zahlreichen anderen Regionen Europas, zu vielen Todesopfern, Hungersnöten und Teuerungen geführt, die durch die inflationäre Entwicklung der Kipper- und Wipper Zeit verstärkt wurden. Gerade in dieser Zeit wurde diese Sehnsucht nach Frieden und der Rückkehr zur Normalität durch das Thema des "Friedenswunsches" verstärkt in der darstellenden Kunst widergespiegelt. Neben dem Motiv der Vergänglichkeit, des so genannten Vanitas-Motives und der oftmals morbid anmutenden künstlerischen Reflexion des alltäglichen Leides wurden so genannte Friedenswunschmedaillen ein Balsam auf der Seele der Adressaten, denen die Medaillen überreicht werden sollte. Dazu zählt die hier vorgestellte Silbermedaille, die dem schlesischen Medailleur Johann Buchheim (1624-1683) zugeschrieben wird. Die genaue Datierung dieses Stücks ist jedoch in der Literatur umstritten. Während sie Tentzel in die Regierungszeit Johann Georgs I. legt, weist sie Erbstein Johann Georg II. zu. Bemerkenswert an der Darstellung dieser Medaille sind die Monogramme am Fuße des Obelisken. Sie deuten wahrscheinlich darauf hin, dass diese Medaille nicht nur von Buchheim geschlagen, sondern darüber hinaus von einem gewissen Johann Frentzel gestaltet wurde. Johann Frentzel (1609-1674) war ein evangelischer Theologe und Geschichtsschreiber, der 1640 den Magister artium an der Universität Leipzig erwarb. Darüber hinaus befasste sich Frentzel mit der Gestaltung von Medaillen, wie dieser hier, welche er für den Kurfürsten Johann Georg II. von Sachsen anlässlich dessen Regierungsantritts im Jahr 1656 oder zum Namenstag des Kurfürsten 1660 gestaltet haben soll. Es gibt somit viele Theorien, wann und wie diese Medaille entstanden sein mag, wobei jene These in Zusammenhang mit Frentzel am wahrscheinlichsten zu sein scheint. Was jedoch unumstritten ist, ist die Tatsache, dass es sich hier um eine sehr prachtvolle und interessante Medaille handelt, die es uns erlaubt anhand der vorhandenen Quellenlage, auch über ihre Entstehungsgeschichte zu sinnieren und uns auch in Demut eine Zeit in Erinnerung zu rufen, in der Tod und Armut allgegenwärtig waren. (Sehen Sie hierzu auch die Vorstellung dieser Medaille unter Til Horna: Aus privaten Sammlungen: Sachsen, Friedenswunsch-Silbermedaille, 1625-1656 in der Online-Zeitschrift Muenzen-Online, hochgeladen am 6. Februar 2024).

Estimate: 1800 EUR