Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG > eLive Auction 82 | Auction date: 21 May 2024 |
Lot number: 6086 Price realized: This lot is for sale in an upcoming auction - Bid on this lot | |
Lot description: GERMAN COINS AND MEDALS WISMAR STADT Unter Schweden. Karl XII., 1697-1718. Not-Plattenmünze zu 16 Schilling 1715, geprägt während der Belagerung durch die Dänen, Preußen und Hannoveraner (26.6.1715-23.4.1716). 95,03 x 92,46 mm; 702,08 g. Halbes Stadtwappen und N / W über Wertangabe im Ring, in den Winkeln Jahreszahl. Ahlström 68 (XR); Brause-Mansfeld Tf. 48, 1; Engel/Fabre/Perret/Wattier 4.1.26.4; Kunzel 328. RR Hübsche Patina, sehr schön Während der Belagerung Wismars durch Dänen, Preußen und Hannoveraner stellte sich im Herbst 1715 akuter Geldmangel ein, insbesondere zur Bezahlung der schwedischen Garnison. Im September wurde sowohl die Gegenstempelung des umlaufenden Silbergeldes zur Erhöhung auf den doppelten Wert als auch die Prägung von Kupferdreiern angeordnet. Zur Geldschöpfung ließ der Vizegouverneur im Dezember 1715 aus unbrauchbaren Kanonen nach dem Vorbild schwedischer Plattenmünzen Notklippen gießen und sie den zahlungsverpflichteten Bürgern ausreichen. Nach der Übergabe der Festung an die Dänen wurde das gegengestempelte Geld im April 1716 wieder eingezogen (Michael Kunzel). Der schwedische Numismatiker Torbjörn Sundquist teilte zu den hier zur Versteigerung gelangenden Kupferklippen freundlicherweise folgendes mit: Nur ein einziges Mal wurden in einer schwedischen Besitzung Plattenmünzen hergestellt. Das Metall wurde aus eroberten feindlichen Kanonen gewonnen. Dies war sehr umstritten, weil diese Kanonen als Kriegsbeute einen großen symbolischen Wert als Zeichen der militärischen Großmachtsstellung Schwedens innehatten. König Karl XII., der sich während der Entstehungszeit in Stralsund befand, hat vermutlich seine Einwilligung für eine Ausnahme seines ausdrücklichen Verbotes vom 24. Juni 1714 erteilt, Trophäenkanonen einzuschmelzen. Nach der offiziellen Münzverordnung vom 30. Dezember 1715 sollten sechs Nominale (8 und 4 Mark, 32, 16, 8 und 4 Schilling) nach dem lübischen Gewichtssystem gegossen werden. Die Gewichte der Kupferplatten betrugen 6; 3; 1,5; 0,75; 0,375 und 0,188 kg. Alle Platten tragen die Jahreszahl 1715 mit einer Ziffer in jeder Ecke. Das Nominal ist in die Mitte in einen geriffelten Ring eingestempelt. In einem geteilten Oval befindet sich links das Wappen von Wismar und rechts die Buchstaben NW (=Necessitas Wismariensis). Insgesamt wurden 1260 Platten aus fast 1,9 Tonnen Bronze gegossen. Wie sich diese Anzahl auf die einzelnen Nominale verteilte, wissen wir nicht. Daß nur so wenige Platten hergestellt wurden, beruhte vermutlich auf Mangel an Kohle, die zum Schmelzen der Kanonen benötigt wurde. Von den 1260 Platten existieren heute vermutlich noch 60 Stück in öffentlichen und privaten Sammlungen. Estimate: 2000 EUR |
SINCONA AG > Auction 90 | Auction date: 13 May 2024 |
Lot number: 1560 Price realized: This lot is for sale in an upcoming auction - Bid on this lot | |
Lot description: RDR / ÖSTERREICH. Ferdinand I. 1521-1564. Schaumünze zu 10 Goldgulden 1531/1550, Hall. Zwitter-Schaumünze auf die brüderliche Eintracht beider Monarchen sowie die Wahl Ferdinands zum römischen König 1531 und das 20-jährige Jubiläum Karls V. zur Kaiserkrönung. Stempel von Christoph Loch jun. Die einander gegenüberstehenden gekrönten und geharnischten Hüftbilder Karls V. und Ferdinands I., mit je einem geschulterten Zepter und mit einer Hand den Griff des umgegürteten Schwertes umfassend. Zwischen den Häuptern, flankiert von den gekrönten Säulen des Herkules PLVS / OVL / TRA, unter diesem ein Reichsapfel. Im Abschnitt fünf Zeilen Schrift und die Jahreszahl 1531. CAROLVS ET FERDINANDVS I / FRS ROM IMP ET REX REGG / HISP VTRIQ SICIL UNG BOE / ZC ARCHID AVST D BVRG / COM TIROL ETZC / M.D XXXI. Rv. In einer Randverzierung aus Lorbeerblättern der gekrönte und nimbierte Doppeladler, auf der Brust in einem Schilde das in vier Hauptteile geteilte Wappen, nämlich im ersten: das vierfeldige von Österreich, Castilien, Leon und Alt-Burgund; im zweiten: das zweifeldige von Aragonien und Sizilien; im dritten: das quadrierte von Ungarn und Böhmen; im vierten das zweifeldige von Neu-Burgund und Flandern. Unten, zwischen dem dritten und vierten Hauptteil: Granada und im Mittelschild der Tiroler Adler. über dem Wappen eine goldene Krone und neben den Hälsen des Adlers die geteilte Jahreszahl 15-50. 31.29 g. Bernhart 143. M.T. 164 (Silber). Madai 19 (Silber). Horsky 893 (Silber). Voglhuber 26 (Silber). Von grösster Seltenheit. Einziges bekanntes Exemplar / Of the highest rarity. The only known specimen. Rand etwas bearbeitet / Edge slightly tooled. Vorzüglich / Extremely fine. (~€ 156'250/USD 170'455) Exemplar der Auktion UBS 50, Basel, Januar 2001, Los 30. Exemplar der Auktion UBS 12, Basel, Januar 1983, Los 791. Im Jahre 1521 wurde Ferdinand von seinem Bruder, Kaiser Karl V., mit der Verwaltung der österreichischen Erblande betraut, die ihm später ganz zufielen. Das einvernehmliche Verhältnis beider Brüder zerfiel nach 1531 als Karl V. die kaiserliche Nachfolge auf seinen Sohn und die spanische Linie der Habsburger übertragen wollte. Karl überliess 1556 Ferdinand die Regierung in Deutschland, wurde jedoch erst 1558 in Frankfurt zum Kaiser gekrönt. Starting price: 150000 CHF |