Auktionen Münzhandlung Sonntag > Auction 40Auction date: 6 December 2023
Lot number: 427

Price realized: 250 EUR   (Approx. 270 USD)   Note: Prices do not include buyer's fees.
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Haus Habsburg. Karl VI. 1711-1740.
Zinnmedaille mit Kupferstift 1716 unsigniert, auf die Geburt des Erzherzogs Leopold am 13. April. Der auf Wolken thronende Erzherzog wird von zwei Engeln flankiert, die die Ordenskollane vom Goldenen Vlies halten, oben strahlender Jehovaname / Die Sonne im Sternbild des Widders. Beidseitig die Jahreszahl als Chronogramm. Slg. Mont. 1448 (in Silber). Slg. Horsky 2570 (in Silber), Slg. Julius 979. 44 mm
winzige Kratzer, fast prägefrisch

Aus Auktion Dr. Busso Peus Nachf. 405, Frankfurt/M. 2011, Nr. 3588.

Estimate: 150 EUR

Match 1:
Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG > Auction 401 eLiveAuction date: 5 February 2024
Lot number: 1417

Price realized: 310 EUR   (Approx. 332 USD)   Note: Prices do not include buyer's fees.
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THE HOLY ROMAN EMPIRE/AUSTRIAN COINS
HOLY ROMAN EMPIRE
Leopold I., 1657-1705. Silbermedaille 1700, unsigniert, auf die Geburt seines Enkels Leopold Josef. Fünf durch ein Band verbundene Medaillons mit Lorbeereinfassung, darin die Brustbilder Leopolds und seiner Gemahlin Eleonore von Pfalz-Neuburg, darunter die Brustbilder seines Sohnes Josef (später Kaiser Josef I., 1705-1711) und dessen Gemahlin Amalie Wilhelmine von Braunschweig-Lüneburg; im untersten Medaillon die Büste des neugeborenen Prinzen l.//Adler mit ausgebreiteten Flügeln steht nach l. auf Erdball, oben strahlende Sonne. Mit Randschrift. 36,91 mm; 18,49 g. Slg. Montenuovo 1281. Dunkle Patina, sehr schön

Die Freude über den neugeborenen Thronfolger währte nur kurz, denn Leopold Josef starb bereits im Alter von einem Jahr 1701 den Kindstod. Nachfolger des Kaisers Josef I. (1705-1711), der am 17. April 1711 im Alter von 32 Jahren starb, wurde dessen jüngerer Bruder Karl (VI.).

Estimate: 100 EUR

Match 2:
Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG > eLive Auction 80Auction date: 5 December 2023
Lot number: 3266

Price realized: 1,050 EUR   (Approx. 1,135 USD)   Note: Prices do not include buyer's fees.
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GERMAN COINS AND MEDALS
HAMBURG
STADT
2 1/2facher Schautaler o. J. (vor 1695), von J. Reteke, auf die Geburt und die Taufe Jesu Christi. Die Weisen aus dem Morgenland, sieben Personen, bringen Jesus, der auf Marias Schoß sitzt, Geschenke, daneben steht Josef, im Hintergrund Stall mit Ochse und Esel, oben strahlender Stern, hinter den Weisen zwei Kamele//Jesus steht v. v. im Wasser und wird von Johannes zu seiner Linken aus einer Muschel getauft, r. zwei Engel, im Hintergrund Bäume, darüber Taube in Strahlenkranz und zwischen Wolken Gott in Strahlenkranz. 62,8 mm; 66,83 g. Gaed. 1679. RR Henkelspur, am Rand leicht bearbeitet, sehr schön-vorzüglich

Johann Christoph Reteke ist der älteste bekannte hamburgische Stempelschneider. Er war von 1664 bis 1695 aktiv und stellte die Stempel für Portugalöser und Medaillen her. Reteke verstarb im August 1720. Das vorliegende Exemplar ist von großer Seltenheit; das einzige bei Gaedechens zitierte Stück stammte aus der Kollektion des bekannten Hamburger Konsuls und Kunstsammlers Eduard Friedrich Weber (*1830, ✝1907).

ERRATUM: Gestopftes Loch im Bereich der Henkelspur, Felder min. geglättet

Estimate: 1000 EUR

Match 3:
Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG > Auction 400Auction date: 1 February 2024
Lot number: 175

Price realized: 22,000 EUR   (Approx. 23,840 USD)   Note: Prices do not include buyer's fees.
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MÜNSTER. STADT.

Schautaler 1683, vermutlich von G. Storp, auf die Belagerung und den Entsatz von Wien. • LEOPOLDVS • AVG • - IMP • CAESAR • Geharnischtes Brustbild r. mit umgelegtem Mantel und der Kette des Ordens vom Goldenen Vlies//MAHVMET • IV - VICTVS • TVRC • CÆS Brustbild des türkischen Sultans Mehmed IV. r. mit Turban, umgelegtem Gewand und geschultertem Halbmondzepter. 45,79 mm; 27,79 g. Hirsch -; Slg. Horsky 2081; Slg. Montenuovo 924.

Von allergrößter Seltenheit. Vorzüglich



Exemplar der westfälischen Privatsammlung „Mehrfachportraits auf Münzen und Medaillen".

Sultan Mehmed IV. trat nach rund 20jähriger Friedenszeit mit dem römisch-deutschen Kaiser Leopold I. wieder in den Krieg. Eine große türkische Streitmacht brach am 31. März 1683 unter Führung von Großwesir Kara Mustafa von Konstantinopel auf, um sich über Ungarn Richtung Wien zu bewegen. Auf seinem Weg durch die heutigen Länder Bulgarien, Serbien und Ungarn vereinte sich das Heer mit weiteren türkischen Einheiten und rekrutierte tartarische, siebenbürgische und andere Hilfstruppen, so daß insgesamt nahezu 200.000 Soldaten in Diensten des türkischen Sultans in Richtung Wien marschierten. Am 13. Juli zogen die Türken vor der Kaiserstadt auf, begannen am 14. mit der Beschießung, eröffneten bereits am 15. die Laufgräben und konnten am 16. Juli den Umlagerungssring schließen. Schon neun Tage zuvor hatte Kaiser Leopold I. seine Residenzstadt mit Gefolge verlassen. Die vom Feldzeugmeister Ernst Rüdiger Graf Starhemberg befehligten Verteidiger zählten 11.000 Soldaten und 20 Kompanien wehrfähiger Bürger sowie 3 Studentenkompanien. Ihre 200 Geschütze und Ausfallsattacken halfen, die Angriffe des Gegners immer wieder abzuwehren. Im September verschlechterte sich die Lage der Eingeschlossenen infolge Hungers und Seuchen. Hilfe kam durch das von dem kaiserlichen Feldherrn Karl V. Leopold, Herzog von Lothringen, geführte Entsatzheer, das sich bereits seit Mitte des Jahres während des Türkenanmarsches auf Wien aus Streitkräften des Kaisers und des Reiches zum Beistand formiert hatte, sowie durch eine 20.000-26.000 Soldaten umfassende Streitmacht des polnischen Königs Johann III. Sobieski. Die ca. 65.000 Alliierten, bestehend aus Infanterie- und Kavallerieeinheiten sowie aus den Mannschaften für die rund 200 mitgeführten Geschütze, besetzten am 11. September den Kahlenberg, einen günstig gelegenen strategischen Höhenzuges des Wienerwaldes, der einen guten Blick auf das Terrain bot. Im Angesicht der angerückten abendländischen Streitmacht beging Kara Mustafa den Fehler, einen Teil seiner Armee in den Belagerungsstellungen zu belassen, um die Stadt weiter anzugreifen und den anderen Teil seines Heeres gegen das Entsatzheer zu positionieren. Die Entscheidungsschlacht begann frühmorgens am 12. September 1683 durch den Angriff des Entsatzheeres. Die entscheidende Wende kam am frühen Nachmittag mit dem Vorstoß der polnischen Armee, der die Osmanen schwer traf. Die Einheiten Karls von Lothringen konnten sodann den rechten Flügel der Türken zerschlagen und ins Zentrum des Gegners vorstoßen, der nun sein Heil in der Flucht suchte. Gegen 17 Uhr drang Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden (genannt Türkenlouis) mit zwei Dragonerregimentern bis vor das Schottentor vor, wo sie zusammen mit einem Ausfallkommando der Verteidiger den hier verbliebenen Belagerungstruppen den letzten Stoß zufügten. In ungeordneter Flucht endete das ehrgeizige Vorhaben von Kara Mustafa und seinen Männern, Wien zu erobern. Erst hinter der ungarischen Grenze sammelten sich die Türken wieder in militärischer Ordnung. Nach 62 Tagen harten Kampfes, großen Verlusten und Verwüstungen war die Stadt befreit.

Der Medailleur Gottfried Storp, der 1663 in die münsterische Goldschmiedegilde aufgenommen worden war, benutzte für diese Medaille möglicherweise einen Stich des Antwerpener Verlegers Johann Meyssens als Vorlage, änderte jedoch die Turbanzier etwas ab. In Münster, wo anläßlich der Belagerung Wiens auch öffentliche Bittgebete stattfanden, verfolgte man die Ereignisse der Türkenkriege aufmerksam, so daß sich Storp wohl gute Absatzchancen für seine Medaille ausrechnete. Die Tatsache, daß am Ende nur zwei Varianten von Türkenmedaillen durch Storp herausgegeben wurden, spricht allerdings eher gegen einen ökonomischen Erfolg der Gepräge. Hinzu kam die Konkurrenz der überregional erfolgreichen und weit verbreiteten Medaillen auf die Türkenkriege aus Nürnberg. So gehören die Prägungen mit dem Brustbild Sultan Mehmets IV. heute zu den großen Raritäten der Münsteraner Münz- und Medaillengeschichte (vgl. Dethlefs, G.: Die Sedisvakanztaler und Türkenmedaillen des münsterischen Münzmeisters Gottfried Storp 1683-1688, in: Westfalia Numismatica 2001, Münster 2001, S. 110-119).

Estimate: 10000 EUR

Match 4:
Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG > Auction 406Auction date: 20 March 2024
Lot number: 3936

Price realized: 8,000 EUR   (Approx. 8,684 USD)   Note: Prices do not include buyer's fees.
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BAYERN. HERZOGTUM, SEIT 1623 KURFÜRSTENTUM, SEIT 1806 KÖNIGREICH. Maximilian II. Emanuel, 1679-1726.
5 Dukaten o. J. (1685), München. Präsent der bayerischen Landstände zur ersten Vermählung mit Maria Antonia, Tochter Kaiser Leopolds I. von Österreich. 17,22 g. Die Brustbilder des Kurfürsten und seiner Gemahlin einander gegenüber, von Palm- und Lorbeerzweig umgeben, dazwischen herabfallende Strahlen aus Wolken, in den Zweigen die geteilte Signatur C - Z (Caspar Zeggin, Stempelschneider in München 1666-1713)//Genius mit Bändern hält die mit Kurhut und Krone bedeckten ovalen Wappenschilde von Bayern und Österreich, unten von Palm- und Lorbeerzweig umgeben. Fb. 214; Slg. Montenuovo - (zu 945); Spezialsammlung Bayern (Auktion Künker 108) 166; Witt. 1468.
GOLD. RR Leichte Fassungs- und Glättungsspuren, sonst sehr schön-vorzüglich

Maximilian II. Emanuel, geboren am 11.7.1662 in München, Sohn des Kurfürsten Ferdinand Maria und der Henriette Adelheid von Savoyen, stand nach dem Tod seines Vaters vom 26. Mai 1679 bis zum 11. Juli 1680 unter Vormundschaft seines Onkels Maximilian Philipp. Er lehnte die nach Frankreich orientierte Politik seines Vaters ab, schloß am 26. Januar 1683 mit Kaiser Leopold I. ein Defensivbündnis gegen Frankreich und die Türken und heiratete am 15. Juli 1685 in Wien die Kaisertochter Maria Antonia, Enkelin des spanischen Königs Philipp IV. Kurfürst Maximilian II. Emanuel spielte eine wichtige Rolle im Krieg gegen die Türken, die seit 1683 - angestachelt von Ludwig XIV. - gegen Wien vorrückten. Der größte Erfolg dabei war die Einnahme von Belgrad am 6. September 1688, das seit 1521 von den Türken besetzt war. Selbst die Feinde waren von dem Einsatz des Bayern sehr beeindruckt und nannten Maximilian II. Emanuel den "blauen König". Auch im Pfälzischen Erbfolgekrieg stand der Kurfürst auf der Seite Leopolds I. und trat 1691 der gegen Ludwig XIV. und seine Anhänger gerichteten Großen Allianz bei, der auch England, Spanien und Savoyen angehörten. Durch die Herkunft seiner Gemahlin hatte Maximilian II. Emanuel Ansprüche auf die Nachfolge des kinderlosen spanischen Königs Karl II., der den bayerischen Kurfürst 1691 zum Generalstatthalter der Spanischen Niederlande ernannte. Dort konnte Maximilian II. Emanuel wichtige Erfolge - wie die Rückeroberung von Namur von den Franzosen 1695 - verbuchen. Das gute Verhältnis nach Madrid nahm auch keinen Schaden, als Maximilian II. Emanuel nach dem Tod Maria Antonias am 24. Dezember 1692 erneut am 12. Januar 1695 Therese Kunigunde, die Tochter des polnischen Königs Johann II. Sobieski, heiratete. Der kränkliche Karl II., der den Konflikt zwischen seinen beiden Schwagern Ludwig XIV. von Frankreich und Kaiser Leopold I. voraussah und eine Teilung der spanischen Erblande verhindern wollte, ernannte mit Zustimmung Frankreichs und Englands 1698 Joseph Ferdinand, den Sohn des bayerischen Kurfürsten aus der Ehe mit Maria Antonia und Urenkel Philipps IV. von Spanien, zum spanischen Universalerben. Als Joseph Ferdinand am 6.2.1699 im Alter von 6 Jahren überraschend starb, setzte Karl II. den Enkel Ludwigs XIV., Philipp von Anjou, als Alleinerben ein. Maximilian II. Emanuel gab den Gedanken an die wittelsbachische Nachfolge nicht auf und verbündete sich, auch weil er als spanischer Statthalter der Niederlande auf die Entscheidung Karls II. festgelegt war, im nach dem Tod Karls II. im Jahr 1700 ausbrechenden Spanischen Erbfolgekrieg mit Frankreich. Am 13. August 1704 erlebte er in der Schlacht bei Höchstädt eine katastrophale Niederlage, das bayerisch-französische Heer wurde durch Prinz Eugen von Savoyen und den Herzog von Marlborough vollständig vernichtet. Der Kurfürst mußte Bayern verlassen und begab sich in die spanischen Niederlande. Nach dem Regierungsantritt Kaiser Josefs I. wurde sogar die Reichsacht über ihn verhängt, Bayern besetzt und von einer kaiserlichen Administration regiert. Im Juni 1711 erhielt er von Philipp V. von Spanien das Herzogtum Luxemburg und die Grafschaft Namur. Erst der Friede von Rastatt 1714 brachte dem bayerischen Kurfürsten die Rückgabe von Land und Rechten. Aus der verbleibenden Regierungszeit Maximilian II. Emanuels, der am 26. Februar 1726 im Alter von 63 Jahren in München starb, ist vor allem die Wittelsbachische Hausunion vom 15. Mai 1724 hervorzuheben. Die von Kurfürst Johann Wilhelm von der Pfalz 1714 eingeleitete Annäherung an den bayerischen Kurfürsten wurde von Kurfürst Karl Philipp fortgesetzt und führte zu der bedeutenden Vereinbarung, der sich auch der Bruder des bayerischen Kurfürsten, der Kölner Kurfürst Joseph Clemens, der Trierer Erzbischof und die Söhne Maximilian II. Emanuels anschlossen. Der Vertrag zwischen den bayerischen und pfälzischen Wittelsbachern sah die gemeinsame Ausübung des Reichsvikariats, die Aufstellung eines 30.000 Mann starken Heeres im Kriegsfall sowie die wechselseitige Nachfolge der beiden Häuser vor, die 1777 mit der Übernahme der bayerischen Regierung durch den Pfälzer Kurfürst Karl Theodor eintreten sollte.
Maria Antonia verstarb am 24. Dezember 1692 in Wien. Kurfürst Maximilian II. Emanuel vermählte sich in zweiter Ehe am 12. Januar 1695 mit Theresia Kunigunde, Tochter des Königs Johann III. Sobieski von Polen.


Estimate: 4000 EUR

Match 5:
Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG > Auction 406Auction date: 20 March 2024
Lot number: 4595

Price realized: 800 EUR   (Approx. 868 USD)   Note: Prices do not include buyer's fees.
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RÖMISCH-DEUTSCHES REICH. Karl (VI.) als Karl III. von Spanien, 1703-1711.
Silbermedaille 1706, unsigniert, auf die Siege des Jahres: Die Befreiung Barcelonas, der Einzug in Madrid und die Schlacht von Ramillies. Drei gekrönte Medaillons mit den Stadtansichten, in der Mitte Medaillon mit dem Brustbild des Kaisers, im Hintergrund gekreuzte Fahnenstangen//Teil des Globus mit der Aufschrift EUROPÆ, oben Wolke, die die Sonne fast vollständig verdeckt. 44,43 mm; 46,71 g. Senk 192; Slg. Julius 1166; Slg. Montenuovo 1342; v. Loon IV, S. 452.
RR Feld der Rückseite leicht berieben, fast vorzüglich

Exemplar der Slg. Baums, Auktion Fritz Rudolf Künker 116, Osnabrück 2006, Nr. 4442.
Die von Wolken verdeckte Sonne wird vom Stempelschneider als Emblem für die schwindende Macht des "Sonnenkönigs" Louis XIV verwendet.


Estimate: 750 EUR