Dr. Busso Peus Nachfolger > Auction 437Auction date: 24 April 2024
Lot number: 239

Price realized: 180 EUR   (Approx. 192 USD)   Note: Prices do not include buyer's fees.
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Kilikien
Syennesis III., Vizekönig in Kilikien 420-401 v. Chr. Stater, Tarsos. Syennesis zu Pferd / Nackter Hoplit mit Lanze, Rundschild und korinthischem Helm in Knielauf. 12h. SNG BN 226; Müseler, in: Gephyra 21, 2021 9.10.7. 10.04 g.; 20,5 mm. Feine dunkle Tönung Selten Schön/Sehr schön

Estimate: 200 EUR

Match 1:
Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG > Auction 402Auction date: 14 March 2024
Lot number: 716

Price realized: 1,500 EUR   (Approx. 1,633 USD)   Note: Prices do not include buyer's fees.
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GRIECHISCHE MÜNZEN. CILICIA. TARSOS. Syennesis
AR-Stater, um 420/401 v. Chr.; 10,58 g. Einer der Syenneseis von Tarsos zu Pferde r. mit Bogen in Bogentasche und Lotus//Nergal steht r. mit Speer und Bogen. Müseler, Wilhelm, Between Mesopotamia and Greece: Cultural influences in Cilician coin-iconography from the late 5th to the early 4th century BC, in: Gephyra 22 (2021), S. 95, Nr. 9.5.4.
Von großer Seltenheit. Sehr schön

Exemplar der Auktion Giessener Münzhandlung 69, München 1994, Nr. 419 und der Auktion Giessener Münzhandlung 289, München 2022, Nr. 371.


Estimate: 1250 EUR

Match 2:
Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG > Auction 402Auction date: 14 March 2024
Lot number: 478

Price realized: 320 EUR   (Approx. 348 USD)   Note: Prices do not include buyer's fees.
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CILICIA. TARSOS.
Tiribazos, 388-380. AR-Obol; 0,40 g. Jünglingskopf r.//Mädchen sitzt l. und wirft Astragaloi. Göktürk 17; SNG France 2, 239; SNG Levante 65.
Feine Tönung, min. korrodiert, fast vorzüglich/sehr schön

Exemplar der Auktion Giessener Münzhandlung 87, München 1998, Nr. 261.
Tiribazos' Aufstieg begann damit, dass er 401 v. Chr. in der Schlacht von Kunaxa dem persischen Großkönig Artaxerxes II. das Leben rettete. Als Satrap von Lydien verkündete er im Jahre 386 den sogenannten Königsfrieden, der zum Nutzen Persiens und Spartas der gesamten ostmittelmeerischen Welt einen stabilen Frieden bringen sollte. 387-384 v. Chr. wurde er von Artaxerxes damit beauftragt, den aufständischen zyprischen König Euagoras niederzuwerfen. Um die dafür nötigen Söldner bezahlen zu können, befahl er mehreren kilikischen Städten eigentypische Statere zu prägen. Da das so gewonnene Geld nicht ausreichte, reiste er 385/384 v. Chr. an den Hof des Großkönigs und wurde dort mit 2000 Talenten Silber ausgestattet. Daraus ließ er dann in Tarsos, Soloi, Mallos und Issos Statere mit dem Lokalgott Ba'al Tars und Ahura Mazda prägen (Casabonne 2000, 31 f.). Gegen die Lesart als Ahura Mazda spricht sich Wilhelm Müseler aus, wenn er die Figur mit Reliefdarstellungen aus Persepolis und Naqsh-i Rustam vergleicht und sie infolgedessen als Farnah deutet. Bei diesem königlichen „Glücksglanz" handelte es sich, laut Müseler, um die Personifikation der herrscherlichen Aura (Müseler 2018, 93). Obole sorgten für das nötige Kleingeld. Auf ihnen ist ein Astragale werfendes Mädchen abgebildet (Nr. 478), das uns einen Hinweis darauf gibt, dass im Tarsos dieser Zeit das Einholen von Orakeln mittels dieser Praxis verbreitet war (Ashton 2019, 115). [JN]
Tiribazos' rise to power began when he saved the life of the Persian Great King Artaxerxes II at the Battle of Kunaxa in 401 BC. As satrap of Lydia, he proclaimed the so-called Royal Peace in 386, which was intended to bring stable peace to the entire eastern Mediterranean world for the benefit of Persia and Sparta. In 387-384 BC, he was commissioned by Artaxerxes to suppress the rebellious Cypriot king Euagoras. In order to pay the necessary mercenaries, he ordered several Cilician cities to mint large quantities of their own staters. As the money obtained in this way was not enough, he travelled to the court of the Great King in 385/384 BC and was given 2000 talents of silver. From this he then had staters with the images of the local god Ba'al Tars and Ahura Mazda minted in Tarsos, Soloi, Mallos and Issos (Harrison 1982, 304-315; Casabonne 2000, 31 f.). Wilhelm Müseler argues against the interpretation as Ahura Mazda when he compares the figure with reliefs from Persepolis and Naqsh-i Rustam and interprets it as Farnah. According to Müseler, this royal glory was the personification of the ruler's aura (Müseler 2018, 93).
Obols provided the necessary small change. This obol depicts a girl throwing astragals, which indicates that this practice of obtaining oracles was widespread in Tarsos at this time (Ashton 2019, 115). [JN]


Estimate: 50 EUR

Match 3:
Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG > Auction 402Auction date: 14 March 2024
Lot number: 479

Price realized: 1,000 EUR   (Approx. 1,089 USD)   Note: Prices do not include buyer's fees.
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CILICIA. TARSOS.
Pharnabazos, 379-374 v. Chr. AR-Stater; 10,78 g. Frauenkopf fast v. v.//Kopf eines Kriegers l. mit Helm. SNG France 2, 245 (dort mit Gegenstempel); SNG Levante 69 var.
Min. Prägeschwäche auf dem Avers, fast vorzüglich

Exemplar der Auktion Aes Rude 8, Lugano 1982, Nr. 98 und der Auktion Giessener Münzhandlung 100, München 1999, Nr. 191.
Pharnabazos übernahm 413 v. Chr. von seinem Vater die Herrschaft über die Satrapie Daskyleion im Nordwesten Kleinasiens. In der Endphase des Peloponnesischen Krieges unterstützte er die Spartaner bei der Niederwerfung Athens und der Zerstörung seines Seebundes. 404 ließ er den von Athen geächteten und zu ihm geflüchteten Alkibiades ermorden. Nachdem der persische Großkönig sich mit Athen gegen das zu mächtig gewordene Sparta verbündet hatte, erhielt Pharnabazos 395 v. Chr. den Oberbefehl über die persische Flotte und arbeitete mit dem athenischen Admiral Konon zusammen. 394 gelang es Pharnabazos und Konon die Spartaner in der Seeschlacht bei Knidos zu schlagen, was das Ende der spartanischen Seemachtsträume bedeutete. Von 386-383 wurde Pharnabazos, der in der Zwischenzeit eine Tochter des Großkönigs geheiratet hatte, mit der Unterwerfung des aufständischen Ägyptens beauftragt, doch war dieser Krieg wenig erfolgreich. 379 erhielt er den Oberbefehl für eine neue Ägyptenexpedition. Diesmal ließ sich Pharnabazos 6 Jahre Zeit, den Krieg vorzubereiten. In dieser Zeit wurden in Kilikien zahlreiche Münzemissionen getätigt, um die Söldner zu bezahlen. Die Münzbilder werden durch aramäische Legenden erklärt. Der auf der Vorderseite abgebildete thronende Gott ist demnach Ba'al Tars (Nr. 480). Bei dem Kopf auf der Rückseite mit attischem Helm steht ,Pharnabazos Kilikia'. Ob derjenige, der eine solche Münze in die Hand bekam, den Dargestellten mit Pharnabazos identifizierte oder in ihm nur einen für den Ägyptenkrieg Gerüsteten unter dem Kommando des Pharnabazos sah, sei dahingestellt (vgl. Sekunda 1988, 41 f.). Als Pharnabazos im Jahre 373 v. Chr. nach Ägypten übersetzte, scheiterte bereits die Landung. Daraufhin ersetzte der Großkönig seinen Schwiegersohn durch Datames (vgl. Müseler 2018). [JN]
Pharnabazos took over the administration of the satrapy of Daskyleion in north-west Asia Minor from his father in 413 BC. In the final phase of the Peloponnesian War, he supported the Spartans in the defeat of Athens and the destruction of the Delian League. In 404 BC, he had Alcibiades, who had been exiled by the Athenians and fled to him, murdered. After the Persian Great King forged an alliance with Athens against Sparta, which had become too powerful, Pharnabazos was given supreme command of the Persian fleet in 395 BC and worked with the Athenian admiral Konon. In 394, Pharnabazos and Konon succeeded in defeating the Spartans in the naval battle of Knidos, which marked the end of Sparta's dreams of being a noteworthy naval power. From 386 to 383, Pharnabazus, who had by then married a daughter of the Great King, was one of three commanders tasked with the subjugation of rebellious Egypt. This war, however, was not very successful. In 379 BC, he was given supreme command of a new Egyptian expedition. This time, Pharnabazos took six years to prepare for the war. During this time, numerous coin issues were made in Cilicia to pay mercenaries. The coin images are explained by Aramaic legends. According to them, the enthroned god depicted on the obverse is Ba'al Tars (No. 480). The legend on the reverse, which shows the head of a warrior with Attic helmet, reads 'Pharnabazos, Kilikia'. Whether the person who received such a coin identified the portrayed man as Pharnabazos or only saw him as a soldier armed for the Egyptian war under the command of Pharnabazos (cf. Sekunda 1988, 41 f.) remains unclear. When Pharnabazos crossed over to Egypt in 373 BC, the landing had already failed. The Great King then replaced his son-in-law with Datames (cf. Müseler 2018). [JN]


Estimate: 500 EUR

Match 4:
Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG > Auction 402Auction date: 14 March 2024
Lot number: 484

Price realized: 1,400 EUR   (Approx. 1,524 USD)   Note: Prices do not include buyer's fees.
Lot description:


CILICIA. TARSOS.
Datames, 378-372 v. Chr., Satrap. AR-Stater; 10,71 g. Frauenkopf v. v.//Kopf eines Kriegers r. mit Helm, darauf Palmette. SNG France 2, 270; SNG Levante vergl. 78.
Feine Tönung, Überprägungsspuren (?), gutes sehr schön

Bedeutung und Nachruhm des Datames ergeben sich schon allein daraus, dass ihm der römische Historiker Nepos eine Biographie gewidmet hat. Er war der Sohn eines Karers und einer Paphlagonierin. Nach dem Tod seines Vaters übernahm er dessen kappadokisch-kilikische Satrapie. Nach der Entlassung des wenig erfolgreichen Pharnabazos im Jahre 373 v. Chr. wurde er mit der Niederwerfung Ägyptens betraut und prägte den bereits von Pharnabazos emittierten Statertyp ,Frauenkopf/behelmter Kriegerkopf' weiter (Nr. 484). Allerdings stand nun sein Name in der (luwischen) Form TRKMW (Tarkumuwa) in aramäischen Lettern auf den Münzen. Sein Vater und seine Mutter waren Kleinasiaten, so dass es sich bei Tarkumuwa (,Tarhunt besitzt Stärke–) um seinen ursprünglichen Namen handeln könnte, den er trug, bevor er in persische Dienste trat. Möglicherweise gehört in dieser Zeit noch ein neuer Münztypus (Nr. 488), der Ba'al Tars auf der Vorderseite zeigt, auf der Rückseite aber einen Perser, der einen Pfeil prüft und vor dem die großkönigliche Flügelsonne aufscheint. Um 370 führte ein Familienkonflikt dazu, dass er sich im Satrapenaufstand den Aufständischen anschloss. In diese Zeit ist eine Münze zu setzen (Nr. 485), die wiederum Ba'al Tars auf der Vorderseite zeigt, auf der Rückseite aber Datames/Tarkumuwa, der dem babylonischen Gott Ana/Anu ein Opfer darbringt. Möglicherweise wollte er sich damit als Befreier des von den Persern unterworfenen Babylons darstellen. Im Jahre 362 gelang dem Großkönig ein Mordanschlag auf ihn (Weiskopf 1982, 197-220; Harrison 1982, 321-336; Sekunda 1988; Briant 1996, 685 f., Wiesehöfer 2003, Müseler 2018, 102-104). [JN]
The importance and posthumous fame of Datames is evident from the fact that the Roman historian Nepos dedicated a biography to him. He was the son of a Karian man and a Paphlagonian woman. After the death of his father, he took over the Cappadocian-Cilician satrapy. After the dismissal of unsuccessful Pharnabazos in 373, he was entrusted with the conquest of Egypt and continued to mint the stater type 'female head/helmeted warrior head' that had already been issued by Pharnabazos (No. 484). However, his name was inscribed on the coins in the (Luvian) form TRKMW (Tarkumuwa) in Aramaic letters. His father and mother were Anatolians, so Tarkumuwa ('Tarhunt is strong') might have been the original name that he bore before entering Persian service. It is possible that a new coin type was issued at this time (No. 488), showing Ba'al Tars on the obverse, but on the reverse a Persian examining an arrow with the great royal winged sun in front of him. Around 370, a family conflict led to him joining the rebels of the satrap uprising. A coin (No. 485) from this period shows Ba'al Tars on the obverse and Datames/Tarkumuwa offering a sacrifice to the Babylonian god Ana/Anu on the reverse. It is possible that he wanted to portray himself as the liberator of Babylon, which had been subjugated by the Persians. In 362, the Great King succeeded in assassinating him (Weiskopf 1982, 197-220; Harrison 1982, 321-336; Sekunda 1988; Briant 1996, 685 f., Wiesehöfer 2003, Müseler 2018, 102-104). [JN]


Estimate: 250 EUR