Dr. Busso Peus Nachfolger > Auction 437Auction date: 24 April 2024
Lot number: 222

Price realized: 1,600 EUR   (Approx. 1,710 USD)   Note: Prices do not include buyer's fees.
Lot description:


Ionien Herakleia am Latmos
Tetradrachme nach 150/142 v. Chr. Kopf der Athena Parthenos nach rechts / Keule, darunter Nike mit Kranz zwischen 2 Monogrammen; alles im Eichenlaubkranz. 12h. Lavva in Chiron 23 (1993), Tf. 3, 11 (V7/R12); SNG Keckman 235. 16.78 g.; 32,3 mm. Zarte Tönung Vorzüglich Revers dezentriert

Estimate: 1500 EUR

Match 1:
Gorny & Mosch Giessener Münzhandlung > Auction 302Auction date: 4 March 2024
Lot number: 186

Price realized: 2,000 EUR   (Approx. 2,172 USD)   Note: Prices do not include buyer's fees.
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IONIEN. HERAKLEIA AM LATMOS.
Tetradrachme ø 32mm (16,52g). 150 - 142 v. Chr. Vs.: Kopf der Athena mit attischem Helm geschmückt mit Pegasos u. fünf Pferdeprotomen n. r. Rs.: ΗΡΑΚΛΕΩΤΩΝ, darunter Keule u. Nike zwischen zwei Monogrammen, das Ganze im Eichenlaubkranz. SNG Lockett 2823; SNG Kayhan 330. Ex Gitbud & Naumann Auktion 31, München 2015, Los 183.
Fast vz

Estimate: 1500 EUR

Match 2:
Dr. Busso Peus Nachfolger > Auction 438Auction date: 26 April 2024
Lot number: 3054

Price realized: 3,000 EUR   (Approx. 3,214 USD)   Note: Prices do not include buyer's fees.
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Pontos Königreich
Mithradates VI. Eupator, 120-63 v. Chr. Tetradrachme 85/84 v. Chr., unbestimmte Mzst. Kopf des Mithradates mit Diadem / Grasende Hirschkuh, im Feld Mondsichel zwischen Stern und Monogramm, rechts Jahresangabe (226 pont. Ära) über Monogramm, im Abschnitt Monatsangabe (Juni), alles in dionysischem Kranz. 11h. De Callataÿ, Guerre D32/R-; HGC 340; Cohen, Dated Coins 692; Hoesch/Grasser, Tf. 3, 11 (dies Expl.). 16.36 g.; 31,3 mm. Feine Tönung Sehr schön
Laut Sammlernotiz erworben 1955 bei Schulman, Amsterdam.

Gegen Ende des Ersten Mithridatischen Krieges wird seit Mai 85 das "realistische" Portrait des Königs durch ein "idealisiertes" ersetzt. Die Tetradrachmen zeigen ihn jugendlicher als zuvor mit sanftem Flaum auf den Wangen und windbewegtem Haar als neuen Alexander. Für diese Tetradrachmen, die zu den letzten großen hellenistischen Portraitmünzen gehören, stand Alexander der Große für König Mithridates Modell. Der Graveur der Münzstempel griff auf das Gemälde zurück, das uns als Kopie mit dem Mosaik der Alexanderschlacht im Nationalmuseum zu Neapel überliefert ist. Es zeigt ein weit geöffnetes Auge, die gleichen fliegenden Locken des Helden und seinen zarten Wangenbart. Auf dem Revers ist der Efeukranz schon auf frühen Tetradrachmen unübersehbar ein Zitat. Vorbild sind die in Kleinasien allgegenwärtigen Cistophoren mit ihrem beidseitigen Bezug zu den Mysterien des Dionysos. Gleichzeitig zum Auftreten des "idealisierten" Portraits im Avers wurde im Revers der Pegasos durch eine der Artemis von Ephesus heilige Hirschkuh ersetzt. Mithridates beansprucht mit der Hirschkuh die in ganz Kleinasien verehrte Artemis als seine Beschützerin.

Estimate: 2000 EUR

Match 3:
Münzen Gut-Lynt GmbH > Auction 15Auction date: 6 April 2024
Lot number: 145

Price realized: 48 EUR   (Approx. 52 USD)   Note: Prices do not include buyer's fees.
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GRIECHISCHE MÜNZEN. Reich der Seleukiden
Antiochus VII. Euergetes (Sidetes), 138-129 v. Chr. Tetradrachme 138-129 v. Chr. Antiochia am Orontes Kopf mit Diadem nach rechts. Rv. Stehende Athena, in der rechten Hand eine Nike, mit der linken Speer und Schild haltend. Im linken Feld zwei Monogramme. Um das Motiv ein Kranz. 24.3 mm. SC 2, 2061. 14.23 g. Schön / Fine. Schrötlingsausbruch / Flan error.

Starting price: 30 EUR

Match 4:
Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG > Auction 402Auction date: 14 March 2024
Lot number: 367

Price realized: 1,900 EUR   (Approx. 2,069 USD)   Note: Prices do not include buyer's fees.
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PAMPHYLIA. PERGE.
AR-Stater, 380/360 v. Chr.; 10,76 g. Athena Parthenos steht l., davor Granatapfel//Apollo steht l. mit Patera und langem Lorbeerzweig, davor Altar und Kranz, r. Adler. Arslan/Lightfoot Gruppe 6, 230 f. (OD 11/RD18); Atlan -, vergl. 142; SNG Cop. -; SNG France 3, -; SNG v. Aulock -.
RR Feine Tönung, sehr schön

Exemplar der Auktion Giessener Münzhandlung 69, München 1994, Nr. 405.
In der Sammlung Sayar findet sich ein sehr gut erhaltener wie extrem seltener sidetischer Stater aus spätklassischer Zeit. Er zeigt die beiden Hauptgötter Sides, Athena und Apollon. Deren Heiligtümer lagen nebeneinander auf der Spitze der Halbinsel von Side. Sides Athena, die allem Anschein auf eine kleinasiatische Göttin zurückgeht und somit die Schutzgöttin der anatolischen Ureinwohner Sides war, ist nach links gewandt. Sie trägt einen Peplos und hält auf ihrer vorgestreckten Rechten die Siegesgöttin Nike, die sie bekränzt. Mit der gesenkten Linken fasst Athena die Spitze eines ovalen Schildes; neben ihr ringelt sich eine große Schlange. Athenas Lanze ist zwischen ihren Beinen und dem linken Oberarm recht ungelenk platziert. Die Darstellung Athenas stützt sich auf athenische Vorbilder; Nike und Schlange sind athenische Attribute. Auf der Rückseite der Münze ist Apollon in einer kurzen Tunika mit darüber hängendem Mäntelchen nach links stehend dargestellt. In seiner ausgestreckten Rechten hält Apollon eine Opferschale, mit der er ein Opfer auf einem Altar mit lodernder Flamme darbringt. Aller Wahrscheinlichkeit soll diese Szenerie an das Landungsopfer erinnern, das die griechischen Siedler aus Kyme ihrem Schutzgott nach ihrer Ausschiffung in Side dargebracht haben. In der erhobenen Linken hält Apollon den für ihn typischen Lorbeerstab. Hinter Apollon ist der Hinweis auf den sidetischen Prägeherrn der Münze in sidetischer Schrift und Sprache (nicht in pamphylischer wie immer wieder zu lesen ist) wiedergegeben, so dass kein Zweifel daran bestehen kann, dass diese Münze von Side emittiert wurde. Das Fehlen der Wappenfrucht Sides, des Granatapfels, kann an dieser Zuschreibung nichts ändern. Die besondere Qualität dieser Prägung lässt darauf schließen, dass es sich um eine Festprägung handelt. Bei den drei Buchstaben hinter Athena können es sich um das Namenskürzel jenes Sideten handeln, der diese Emission veranlasst und vielleicht auch bezahlt hat. [JN]
The Sayar Collection contains a very well-preserved and extremely rare Sidetic stater from the late Classical Period. It shows the two main gods of Side, Athena and Apollo. Their sanctuaries were located next to each other at the tip of the Sidetic peninsula. Side's Athena, who apparently goes back to a goddess of Asia Minor and is therefore the patron goddess of the Anatolian natives of Side, is standing on the left. She wears a peplos and her outstretched right hand holds the goddess of victory, Nike, who is crowning her with a wreath. Athena's lowered left hand grasps the tip of an oval shield; a large serpent coils up beside her. Athena's lance is placed rather awkwardly between her legs and her left upper arm. The depiction of Athena is based on Athenian models; Nike and the serpent are Athenian attributes, but they may have a specific local significance in Side. The reverse of the coin depicts Apollo standing to the left in a short tunic with a cloak hanging over it. His outstretched right hand holds a sacrificial bowl offering a sacrifice on an altar with a blazing flame. In all likelihood, this scene is reminiscent of the landing sacrifice that the Greek settlers from Kyme made to their patron god when they landed in Side. With his raised left hand, Apollo grasps his typical laurel staff, alluding to his love affair with Daphne. Behind Apollo, there is a reference to the minting authority of this coin in Sidetic script and language (not in Pamphylian, as is often read), indicating that this coin was issued by Side. The absence of Side's heraldic fruit, the pomegranate, is not enough to call this attribution into question. The special quality of this issue suggests that this coin commemorated an important festival. The three letters behind Athena may be the abbreviation of the name of the Sidetan citizen who initiated and perhaps paid for this issue. [JN]


Estimate: 250 EUR

Match 5:
Dr. Busso Peus Nachfolger > Auction 437Auction date: 24 April 2024
Lot number: 165

Price realized: 4,000 EUR   (Approx. 4,275 USD)   Note: Prices do not include buyer's fees.
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Attika Athen
Tetradrachme "neuen Stils" 88/85 v. Chr., Exilprägung im Namen des Demos. Kopf der Athena mit Pegasoshelm / Eule auf Amphora, rechts Mann mit in der Rechten schwingendem Schwert, mit der Linken die Schwertscheide haltend. 12h. Thompson 1365b; HGC 1780. 16.56 g.; 30 mm. Feine Tönung Äußerst selten Sehr schön
Ex Auktion Bertolami 105, 2021, 938.

In die unruhigen Jahre vor und nach der Eroberung Athens durch Sulla am 1. März 86 gehört eine rätselhafte Prägung von Tetradrachmen im "Neuen Stil", von der heute gerade einmal 12 Exemplare, aufgeteilt in drei Varianten, bekannt sind. Sie nennt statt der üblichen Münzmagistrate den Demos als Garant der Qualität. Die Auftraggeber beanspruchen also, den Demos, das Volk, zu vertreten. Die Gestaltung des Hauptes der Athena Parthenos auf dem Avers ist ungewöhnlich. Sie weicht vielfach vom Bild der Tetradrachmen des Neuen Stils ab. Besonders auffällig: Der Stirnbügel ist deutlich gebogen und trägt nur drei statt der sonst mindestens vier Protome. Die Augen sind auf Oberlid und Unterlid reduziert. Der Augapfel fehlt. Auf dem Revers mit Eule auf querliegender Panathenäenamphore sind neben dem Ethnikon AQE die üblichen Münzmagistrate durch die Legende O DEMOS ersetzt, durch die Gesamtheit der Bürger Athens. Sie wird von der ein Schwert schwingenden Gestalt begleitet. Für ihre Identifizierung wurden Harmodios, einer der Tyrannenmörder, Perseus, Theseus oder Demos persönlich vorgeschlagen. Wir möchten uns hier für die Identifizierung der Gestalt als Theseus aussprechen, dessen Mythos langsam im 6. Jhdt. entstand: Theseus ist, wie Plutarch den Lokalhistorikern aufmerksam folgend berichtet, der Gründervater Athens. Er hält das Schwert seines Vaters in der Hand, sein Erkennungszeichen. An seiner linken Seite hält er die Scheide in gleicher Weise wie auf einer der vielen attischen Vasendarstellungen, die ihn zeigen. Sein Vater Aigeus, König von Attika, hatte sein Schwert und seine Sandalen bei Troizen unter einem Felsen verborgen und die frisch geschwängerte Mutter beauftragt, bevor er sie verließ, den Sohn nach Athen zu schicken, wenn er stark genug sei, den Felsen zu heben. Theseus war es, der durch einen Synoikismos, die Zusammenführung aller Siedlungen Attikas, den athenischen Demos schuf. Die Größe der Superpolis mit den gut 2.500 Quadratkilometern der Halbinsel Attika und die gewaltige Zahl von ca. 30.000 bis 60.000 männlichen Bürgern und ca. 300.000 Einwohnern mit Frauen, Kindern, Metöken ohne Bürgerrecht und Sklaven waren für lange Jahrhunderte Grundlage der Macht Athens. Seit der Mitte des 4. Jhdts. sieht man in Theseus auch den Begründer der Demokratie. Ihn feiern in den Theseia Wettspiele der Epheben und Opfer zu seinen Ehren mit öffentlicher Speisung des Volkes. Wer aber ist der Auftraggeber, der sich als O DEMOS vorstellt? Plutarch erwähnt in seiner Biographie des Lucullus eine Gruppe attischer Bürger, die vor der Tyrannis des Aristion nach Amisos am Schwarzen Meer geflohen waren. Amisos, ursprünglich von Milet aus begründet, war unter Perikles erneut von Athenern besiedelt worden. Jetzt lag Amisos im Herrschaftsbereich von König Mithridates VI. Das hat zu Zweifeln am von Plutarch formulierten Fluchtmotiv geführt: Waren sie vor Aristion (wie Plutarch berichtet) oder vor Sullas Belagerung geflüchtet, wie z. B. Margaret Thompson vermutet? Die Antwort ist nicht entscheidend für den Aussagewert der Tetradrachmen mit O DEMOS. Sie sind Zeichen einer Krise, die Athen von einem Global Player am Mittelmeer in ein Ziel für Bildungsreisende für die nächsten zwei Jahrtausende verwandelte.

Estimate: 5000 EUR