Dr. Busso Peus Nachfolger > Auction 437Auction date: 24 April 2024
Lot number: 100

Price realized: 130 EUR   (Approx. 139 USD)   Note: Prices do not include buyer's fees.
Lot description:


Thrakien Byzantion
Unter der Vorherrschaft des Mithradates VI. Eupator von Pontos Tetradrachme (Lysimacheier) 2./1. Jhdt. v. Chr. Kopf des vergöttlichten Alexander mit den Zügen des Mithradates VI. / Athena mit Nikestatuette auf Thron, Beizeichen Dreizack und Monogramm. 12h. de Callatay Tf. XXXIII, vgl. D5-7/R3-5; Seyrig in FS Robinson (1968) -. 15.58 g.; 33,8 mm. Feine Tönung Sehr schön
Ex Auktion Peus Nachf. 424, 2021, 93 (Sammlung Prof. Bachmann, erworben vor 2016).

Estimate: 125 EUR

Match 1:
Dr. Busso Peus Nachfolger > Auction 438Auction date: 26 April 2024
Lot number: 3053

Price realized: 16,000 EUR   (Approx. 17,140 USD)   Note: Prices do not include buyer's fees.
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Pontos Königreich
Mithradates VI. Eupator, 120-63 v. Chr. Goldstater 89/88 v. Chr., Pergamon. Kopf des Mithradates mit Diadem / Grasende Hirschkuh, im Feld links Mondsichel und Stern, rechts Jahresangabe (209 pont. Ära), unten Monogramm, alles in dionysischem Kranz. 12h. Waddington et al., Rec. Gen., S. 14, Tf. 2,1 (gleicher Reversstempel); De Callataÿ, Guerre D4/R3b (dies Expl.); HGC 333. 8.30 g.; 22 mm. Selten Sehr schön - vorzüglich
Ex Auktion MMAG Basel 47, 1972, 477 (mit vergrößerter Abb. auf Tf. 44).

Estimate: 10000 EUR

Match 2:
Dr. Busso Peus Nachfolger > Auction 438Auction date: 26 April 2024
Lot number: 3054

Price realized: 3,000 EUR   (Approx. 3,214 USD)   Note: Prices do not include buyer's fees.
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Pontos Königreich
Mithradates VI. Eupator, 120-63 v. Chr. Tetradrachme 85/84 v. Chr., unbestimmte Mzst. Kopf des Mithradates mit Diadem / Grasende Hirschkuh, im Feld Mondsichel zwischen Stern und Monogramm, rechts Jahresangabe (226 pont. Ära) über Monogramm, im Abschnitt Monatsangabe (Juni), alles in dionysischem Kranz. 11h. De Callataÿ, Guerre D32/R-; HGC 340; Cohen, Dated Coins 692; Hoesch/Grasser, Tf. 3, 11 (dies Expl.). 16.36 g.; 31,3 mm. Feine Tönung Sehr schön
Laut Sammlernotiz erworben 1955 bei Schulman, Amsterdam.

Gegen Ende des Ersten Mithridatischen Krieges wird seit Mai 85 das "realistische" Portrait des Königs durch ein "idealisiertes" ersetzt. Die Tetradrachmen zeigen ihn jugendlicher als zuvor mit sanftem Flaum auf den Wangen und windbewegtem Haar als neuen Alexander. Für diese Tetradrachmen, die zu den letzten großen hellenistischen Portraitmünzen gehören, stand Alexander der Große für König Mithridates Modell. Der Graveur der Münzstempel griff auf das Gemälde zurück, das uns als Kopie mit dem Mosaik der Alexanderschlacht im Nationalmuseum zu Neapel überliefert ist. Es zeigt ein weit geöffnetes Auge, die gleichen fliegenden Locken des Helden und seinen zarten Wangenbart. Auf dem Revers ist der Efeukranz schon auf frühen Tetradrachmen unübersehbar ein Zitat. Vorbild sind die in Kleinasien allgegenwärtigen Cistophoren mit ihrem beidseitigen Bezug zu den Mysterien des Dionysos. Gleichzeitig zum Auftreten des "idealisierten" Portraits im Avers wurde im Revers der Pegasos durch eine der Artemis von Ephesus heilige Hirschkuh ersetzt. Mithridates beansprucht mit der Hirschkuh die in ganz Kleinasien verehrte Artemis als seine Beschützerin.

Estimate: 2000 EUR

Match 3:
Dr. Busso Peus Nachfolger > Auction 437Auction date: 24 April 2024
Lot number: 165

Price realized: 4,000 EUR   (Approx. 4,275 USD)   Note: Prices do not include buyer's fees.
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Attika Athen
Tetradrachme "neuen Stils" 88/85 v. Chr., Exilprägung im Namen des Demos. Kopf der Athena mit Pegasoshelm / Eule auf Amphora, rechts Mann mit in der Rechten schwingendem Schwert, mit der Linken die Schwertscheide haltend. 12h. Thompson 1365b; HGC 1780. 16.56 g.; 30 mm. Feine Tönung Äußerst selten Sehr schön
Ex Auktion Bertolami 105, 2021, 938.

In die unruhigen Jahre vor und nach der Eroberung Athens durch Sulla am 1. März 86 gehört eine rätselhafte Prägung von Tetradrachmen im "Neuen Stil", von der heute gerade einmal 12 Exemplare, aufgeteilt in drei Varianten, bekannt sind. Sie nennt statt der üblichen Münzmagistrate den Demos als Garant der Qualität. Die Auftraggeber beanspruchen also, den Demos, das Volk, zu vertreten. Die Gestaltung des Hauptes der Athena Parthenos auf dem Avers ist ungewöhnlich. Sie weicht vielfach vom Bild der Tetradrachmen des Neuen Stils ab. Besonders auffällig: Der Stirnbügel ist deutlich gebogen und trägt nur drei statt der sonst mindestens vier Protome. Die Augen sind auf Oberlid und Unterlid reduziert. Der Augapfel fehlt. Auf dem Revers mit Eule auf querliegender Panathenäenamphore sind neben dem Ethnikon AQE die üblichen Münzmagistrate durch die Legende O DEMOS ersetzt, durch die Gesamtheit der Bürger Athens. Sie wird von der ein Schwert schwingenden Gestalt begleitet. Für ihre Identifizierung wurden Harmodios, einer der Tyrannenmörder, Perseus, Theseus oder Demos persönlich vorgeschlagen. Wir möchten uns hier für die Identifizierung der Gestalt als Theseus aussprechen, dessen Mythos langsam im 6. Jhdt. entstand: Theseus ist, wie Plutarch den Lokalhistorikern aufmerksam folgend berichtet, der Gründervater Athens. Er hält das Schwert seines Vaters in der Hand, sein Erkennungszeichen. An seiner linken Seite hält er die Scheide in gleicher Weise wie auf einer der vielen attischen Vasendarstellungen, die ihn zeigen. Sein Vater Aigeus, König von Attika, hatte sein Schwert und seine Sandalen bei Troizen unter einem Felsen verborgen und die frisch geschwängerte Mutter beauftragt, bevor er sie verließ, den Sohn nach Athen zu schicken, wenn er stark genug sei, den Felsen zu heben. Theseus war es, der durch einen Synoikismos, die Zusammenführung aller Siedlungen Attikas, den athenischen Demos schuf. Die Größe der Superpolis mit den gut 2.500 Quadratkilometern der Halbinsel Attika und die gewaltige Zahl von ca. 30.000 bis 60.000 männlichen Bürgern und ca. 300.000 Einwohnern mit Frauen, Kindern, Metöken ohne Bürgerrecht und Sklaven waren für lange Jahrhunderte Grundlage der Macht Athens. Seit der Mitte des 4. Jhdts. sieht man in Theseus auch den Begründer der Demokratie. Ihn feiern in den Theseia Wettspiele der Epheben und Opfer zu seinen Ehren mit öffentlicher Speisung des Volkes. Wer aber ist der Auftraggeber, der sich als O DEMOS vorstellt? Plutarch erwähnt in seiner Biographie des Lucullus eine Gruppe attischer Bürger, die vor der Tyrannis des Aristion nach Amisos am Schwarzen Meer geflohen waren. Amisos, ursprünglich von Milet aus begründet, war unter Perikles erneut von Athenern besiedelt worden. Jetzt lag Amisos im Herrschaftsbereich von König Mithridates VI. Das hat zu Zweifeln am von Plutarch formulierten Fluchtmotiv geführt: Waren sie vor Aristion (wie Plutarch berichtet) oder vor Sullas Belagerung geflüchtet, wie z. B. Margaret Thompson vermutet? Die Antwort ist nicht entscheidend für den Aussagewert der Tetradrachmen mit O DEMOS. Sie sind Zeichen einer Krise, die Athen von einem Global Player am Mittelmeer in ein Ziel für Bildungsreisende für die nächsten zwei Jahrtausende verwandelte.

Estimate: 5000 EUR

Match 4:
Dr. Busso Peus Nachfolger > Auction 437Auction date: 24 April 2024
Lot number: 164

Price realized: Unsold
Lot description:


Attika Athen
Tetradrachme "neuen Stils" 97/96 v. Chr., Magistrate Aristion und Philon. Kopf der Athena mit Pegasoshelm / Eule auf Amphora, rechts Pegasos. 12h. Thompson 980a; HGC 1602. 29,1 mm. Sehr seltene Variante Sehr schön Scharf gereinigt
Ex Auktion Savoca 18, 2017, 112.

Der Revers dieser Münze bietet einige historisch wertvolle Informationen. Hinter dem Beizeichen Pegasos verbirgt sich König Mithradates VI. von Pontos, der das Wunderpferd als Wappentier nutzte. Auch Aristion (vgl. Nr. 165), einer der genannten Prägeverantwortlichen, ist kein Unbekannter, führte er doch Athen in das Bündnis mit dem pontischen König gegen Rom. Im Jahr 87 erklärte er sich als Tyrann von Athen und wurde bald, nach der Einnahme der Stadt durch Sulla, hingerichtet.

Estimate: 500 EUR

Match 5:
Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG > Auction 402Auction date: 14 March 2024
Lot number: 352

Price realized: 1,300 EUR   (Approx. 1,416 USD)   Note: Prices do not include buyer's fees.
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PAMPHYLIA. ASPENDOS.
AR-Stater, 420/370 v. Chr.; 10,90 g. Zwei Ringer//Schleuderer r., dahinter Triskelis, davor steht Athena r. SNG Cop. -; SNG France 3, -; SNG v. Aulock 4503 (stempelgleich).
R Avers leicht dezentriert, etwas korrodiert, sonst vorzüglich

Exemplar der Auktion Bank Leu 72, Zürich 1998, Nr. 290.
Gegen Ende des 5. Jhdts. und im 4. Jhdt. v. Chr. wurden ein Ringerpaar auf der Vorderseite und ein Schleuderer auf der Rückseite zum weithin bekannten Design der aspendischen Münzen. Die Ringer werden auf verschiedenen Emissionen in immer wieder unterschiedlichen Kampfstellungen wiedergegeben, doch ist es falsch, in ihnen lediglich einen Hinweis auf die Beliebtheit des Ringersports in Aspendos zu sehen (vgl. richtig Krmnicek 2015). Vielmehr spielen die Ringer auf einen weiteren Gründer von Aspendos an, denn wie die allermeisten griechischen Städte begnügte sich auch Aspendos nicht mit Mopsos als einzigem Gründer. Diese Münzen bilden den Ringkampf des aus Thessalien stammenden griechischen Stadtgründers Polypoites mit einem pamphylischen Lokalherrscher ab. Der griechische Sieger, Polypoites, erhielt das Land um Aspendos. Möglicherweise hieß der im Ringkampf unterlegene Lokalherrscher Aspendos (Hellanikos, FGrHist Nr. 4, F 15 (bei Stephanos von Byzantion, s.v. Aspendos). Wahrscheinlich erscheint er als Repräsentant von Aspendos auf der Rückseite der Münze als Schleuderer. Im griechisch gewordenen Aspendos wurde der Stadtname mit dem griechischen Wort σφενδον?ν/sphendonân, d.h. schleudern, in Verbindung gebracht, so dass man Aspendos als ,Stadt mit dem Schleuderer' verstehen konnte. Die Langschleuder war eine typisch südkleinasiatische Waffe, die auch von den Hirten im gebirgigen Hinterland von Aspendos gegen Wölfe und Viehräuber eingesetzt wurde. Auch wenn diese Münzen mit Ringer und Schleuderer über einen längerer Zeitraum in größerer Zahl geprägt wurden, so unterscheiden sie sich doch durch ihre Beizeichen: Die Pferdeprotome (Nr. 357) unterstreicht, dass Aspendos eine Stadt der Pferdezucht war, die sogar dem persischen Großkönig und später Alexander Tribut in Form von Pferden entrichten musste. Das Beizeichen Athena (Nr. 352) dürfte darauf hinweisen, dass Aspendos von seiner Mutterstadt Argos den Kult der Athena Polias übernommen hat. Die Triskeles ist ein Symbol der Schnelligkeit, das im südkleinasiatischen Raum weit verbreitet war. Besonderes Interesse kann ein recht seltener Ringertypus beanspruchen, unter dem MENETY† EΛARΨΑ zu lesen ist (Nr. 356). Die Deutung dieser Legende ist umstritten, doch lassen sich einige der gemachten Deutungen ausschließen. Am wahrscheinlichsten handelt es sich um den Hinweis darauf, dass eine gewisse Elyssa, die Tochter des Menes, die Prägung dieser Münzserie finanziert hat (zu diesem Typus vgl. Brixhe 1976, 197-199; Tekin 2000). [JN]
Towards the end of the 5th and in the 4th century BC, a pair of wrestlers on the obverse and a slinger on the reverse became the widely recognized design of Aspendian staters. On various issues, the wrestlers were repeatedly depicted in different fighting positions. However, it would be wrong to simply see this as an indication of the popularity of sports and especially of wrestling in Aspendos (cf. Krmnicek 2015). Rather, the wrestlers allude to another founder of Aspendos. Like the vast majority of Greek cities, Aspendos was not content with falling back on Mopsos as its sole founder.
These coins depict the wrestling match between the Greek city founder Polypoites, who came from Thessaly, and a local Pamphylian ruler. The Greek victor, Polypoites, received the land around Aspendos. It is possible that the local ruler who lost the wrestling match was called Aspendos (Hellanikos, FGrHist No. 4, F 15 in Stephanos of Byzantium, s.v. Aspendos). He probably appeared again as a representative of Aspendos on the reverse of the coin, in this case as a slinger. In Aspendos, which had become Greek, the name of the city was associated with the Greek word σφενδον?ν/sphendonân, i.e. to sling. This means that Aspendos could be understood as the 'city of the slinger'. The long sling was a typical weapon in southern Asia Minor, and also used by shepherds in the mountainous hinterland of Aspendos to protect themselves against wolves and cattle raiders (Korfmann 1972). Even though coins depicting wrestlers and slingers were minted in large numbers over a long period of time, they differ from each other in terms of the icons placed beside the slinger: The horse protome (No. 357) emphasizes that Aspendos was a city of horse breeding, which even had to pay tribute in the form of horses to the Persian Great King and later to Alexander. The Athena icon (No. 352) probably indicates that Aspendos adopted the cult of Athena Polias from its mother city Argos. The triskeles was a widespread symbol of speed in southern Asia Minor. A rather rare type of wrestler with the legend MENETY† EΛARΨΑ below the depiction is of particular interest (No. 356). The explanation of this legend is controversial, but some of the interpretations that were put forward can be ruled out. It is most likely that a certain Elyssa, the daughter of Menes, financed the minting of this coin issue (on this type see Brixhe 1976, 197-199; Tekin 2000). [JN]


Estimate: 200 EUR