Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG > Auction 402Auction date: 14 March 2024
Lot number: 762

Price realized: 3,400 EUR   (Approx. 3,702 USD)   Note: Prices do not include buyer's fees.
Lot description:


GRIECHISCHE MÜNZEN. CYRENAICA. KYRENE.
AR-Didrachme, 308/277 v. Chr.; 7,80 g. Karneioskopf l.//Silphium, l. Monogramm, r. Stern. BMC 238; SNG Cop. 1238.
Kl. Kratzer, sehr schön

Erworben 2001 bei der Firma Blancon, Hannover.
Zur Zeit der Prägung dieses Stückes war Magas, ein Halbbruder des Ptolemaios I., Gouverneur von Kyrene. Der Silphiumhandel machte Kyrene reich - in Rom wurde Silphium mit Silber aufgewogen. Die Pflanze galt lange als ausgestorben, sie soll jedoch in Libyen wiederentdeckt worden sein. Siphium wurde sowohl als Gewürz als auch als Heilmittel verwendet. Über die Verwendung als Gewürz berichtet uns der Meisterkoch Apicius in seinem Werk "De re coquinaria". Das gegenüber dem kyrenäischen minderwertigere parthische Silphium (Ferula asafoetida) wird heute noch in der indischen Küche eingesetzt (unter der Bezeichnung "Hing", besonders bei Gerichten mit Hülsenfrüchten) - es hat einen intensiven, knoblauchartigen Geschmack. Der hohe Preis des Silphiums erklärt sich aber wohl hauptsächlich durch seine Verwendung als Verhütungsmittel (siehe Riddle, Coins and Contraceptives: The Plant that made Kyrene Famous, in: The Celator Vol. 17, 12 (2003), S. 34 f.). Eine pikante Anspielung darauf findet sich bei Catull (Carmina 7):
"Sagen soll ich, wie viele deiner Küsse, Liebste Lesbia, mir genug sind und zuviel sind? - So viel Körner Sandes die Libysche Wüste In dem Silphiumtragenden Cyrene Zwischen Ammons Orakel und des alten Battus hochgeheiligtem Grabmal aufweist, (...)"


Estimate: 400 EUR

Match 1:
Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG > Auction 402Auction date: 14 March 2024
Lot number: 367

Price realized: 1,900 EUR   (Approx. 2,069 USD)   Note: Prices do not include buyer's fees.
Lot description:


PAMPHYLIA. PERGE.
AR-Stater, 380/360 v. Chr.; 10,76 g. Athena Parthenos steht l., davor Granatapfel//Apollo steht l. mit Patera und langem Lorbeerzweig, davor Altar und Kranz, r. Adler. Arslan/Lightfoot Gruppe 6, 230 f. (OD 11/RD18); Atlan -, vergl. 142; SNG Cop. -; SNG France 3, -; SNG v. Aulock -.
RR Feine Tönung, sehr schön

Exemplar der Auktion Giessener Münzhandlung 69, München 1994, Nr. 405.
In der Sammlung Sayar findet sich ein sehr gut erhaltener wie extrem seltener sidetischer Stater aus spätklassischer Zeit. Er zeigt die beiden Hauptgötter Sides, Athena und Apollon. Deren Heiligtümer lagen nebeneinander auf der Spitze der Halbinsel von Side. Sides Athena, die allem Anschein auf eine kleinasiatische Göttin zurückgeht und somit die Schutzgöttin der anatolischen Ureinwohner Sides war, ist nach links gewandt. Sie trägt einen Peplos und hält auf ihrer vorgestreckten Rechten die Siegesgöttin Nike, die sie bekränzt. Mit der gesenkten Linken fasst Athena die Spitze eines ovalen Schildes; neben ihr ringelt sich eine große Schlange. Athenas Lanze ist zwischen ihren Beinen und dem linken Oberarm recht ungelenk platziert. Die Darstellung Athenas stützt sich auf athenische Vorbilder; Nike und Schlange sind athenische Attribute. Auf der Rückseite der Münze ist Apollon in einer kurzen Tunika mit darüber hängendem Mäntelchen nach links stehend dargestellt. In seiner ausgestreckten Rechten hält Apollon eine Opferschale, mit der er ein Opfer auf einem Altar mit lodernder Flamme darbringt. Aller Wahrscheinlichkeit soll diese Szenerie an das Landungsopfer erinnern, das die griechischen Siedler aus Kyme ihrem Schutzgott nach ihrer Ausschiffung in Side dargebracht haben. In der erhobenen Linken hält Apollon den für ihn typischen Lorbeerstab. Hinter Apollon ist der Hinweis auf den sidetischen Prägeherrn der Münze in sidetischer Schrift und Sprache (nicht in pamphylischer wie immer wieder zu lesen ist) wiedergegeben, so dass kein Zweifel daran bestehen kann, dass diese Münze von Side emittiert wurde. Das Fehlen der Wappenfrucht Sides, des Granatapfels, kann an dieser Zuschreibung nichts ändern. Die besondere Qualität dieser Prägung lässt darauf schließen, dass es sich um eine Festprägung handelt. Bei den drei Buchstaben hinter Athena können es sich um das Namenskürzel jenes Sideten handeln, der diese Emission veranlasst und vielleicht auch bezahlt hat. [JN]
The Sayar Collection contains a very well-preserved and extremely rare Sidetic stater from the late Classical Period. It shows the two main gods of Side, Athena and Apollo. Their sanctuaries were located next to each other at the tip of the Sidetic peninsula. Side's Athena, who apparently goes back to a goddess of Asia Minor and is therefore the patron goddess of the Anatolian natives of Side, is standing on the left. She wears a peplos and her outstretched right hand holds the goddess of victory, Nike, who is crowning her with a wreath. Athena's lowered left hand grasps the tip of an oval shield; a large serpent coils up beside her. Athena's lance is placed rather awkwardly between her legs and her left upper arm. The depiction of Athena is based on Athenian models; Nike and the serpent are Athenian attributes, but they may have a specific local significance in Side. The reverse of the coin depicts Apollo standing to the left in a short tunic with a cloak hanging over it. His outstretched right hand holds a sacrificial bowl offering a sacrifice on an altar with a blazing flame. In all likelihood, this scene is reminiscent of the landing sacrifice that the Greek settlers from Kyme made to their patron god when they landed in Side. With his raised left hand, Apollo grasps his typical laurel staff, alluding to his love affair with Daphne. Behind Apollo, there is a reference to the minting authority of this coin in Sidetic script and language (not in Pamphylian, as is often read), indicating that this coin was issued by Side. The absence of Side's heraldic fruit, the pomegranate, is not enough to call this attribution into question. The special quality of this issue suggests that this coin commemorated an important festival. The three letters behind Athena may be the abbreviation of the name of the Sidetan citizen who initiated and perhaps paid for this issue. [JN]


Estimate: 250 EUR

Match 2:
Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG > Auction 402Auction date: 14 March 2024
Lot number: 413

Price realized: 3,400 EUR   (Approx. 3,702 USD)   Note: Prices do not include buyer's fees.
Lot description:


CILICIA. ELAIUSSA-SEBASTE.
AR-Tetradrachme, 95/83 v. Chr.; 16,45 g. Tychekopf r. mit Schleier und Mauerkrone//Aphrodite (?) steht l. mit nicht eindeutig bestimmbarem Gegenstand, l. Aphlaston. de Callatay, S. 72; Houghton/Bendall in ANSMN 33 (1988) -; SNG France 2, vergl. 1152; SNG Levante Suppl. 221.
Feine Tönung, kl. Kratzer, gutes sehr schön

Exemplar der Auktion Giessener Münzhandlung 102, München 2000, Nr. 298.
Die Tetradrachme von Elaiousa – eine der am besten erhaltenen Münzen dieses Typus – zeigt auf der Vorderseite die Büste der Stadtgöttin. Sie trägt eine Mauerkrone, an der ein Kopfschleier befestigt ist, ferner Ohrringe und ein Halsband. Der Stolz auf die eigene Stadt wird klar, wenn man auf der Rückseite AVTONOMOV als Teil des Stadttitels liest. Er hilft auch bei der Datierung. Die Münze dürfte nach dem Tod des Seleukidenherrschers Seleukos VI. (94 v. Chr.) und vor der Einbeziehung der Stadt in das Reich des armenischen Königs Tigranes (83 v. Chr.) geprägt worden sein (vgl. Houghton – Moore 1988, 67-69; Rigsby 1996, 464 f.). Nur in diesen zehn Jahre war die Stadt frei. Auf der Rückseite ist in einem Kranz das Bild einer Gottheit wiedergegeben, die versuchsweise mit Aphrodite identifiziert wurde. Allerdings stützt kein aphroditespezifisches Attribut diese Deutung und wir wissen auch aus anderen Zeugnissen nichts davon, dass der Aphroditekult eine besondere Bedeutung für Elaiousa gehabt haben soll. Der Kranz, der die Gottheit umgibt, macht die Münze zu einer Art Stephanophore, auf der eine führende Schutzgottheit von Elaiousa evoziert wird. Der Titel einer 'heiligen Stadt' weist darauf hin, dass die Ursprünge der Stadt, die einstmals vielleicht zum Stadtgebiet von Korykos gehörte, ein bedeutendes Heiligtum war (Hellenkemper – Hild 1990, 400 f.). Möglicherweise war dieses Heiligtum das der Selene. Nicht ohne Grund sind auf kaiserzeitlichen Münzen von Elaiousa Halbmond und Stern ein Motiv; ein Heiligtum mit einer Gottheit auf einer Kugel oder Scheibe könnte in die gleiche Richtung weisen. In einer Grabinschrift aus der Nekropole von Elaiousa ist die bei Grabräuberei zu bezahlende Strafe an die Mondgöttin Selene zu zahlen. Den Schutz der Gräber vertraute man häufig Gottheiten an, deren Heiligtümer in einer Stadt wichtig und mächtig genug waren, um als Ordnungs- und Strafmacht zu fungieren. Vielleicht weist das Diadem auf die Mondsichel der Selene hin. Wenn sie eine führende Stadtschützerin von Elaiousa war, könnte sie auch als Patronin der für die Inselstadt so wichtigen Schifffahrt fungiert haben und deshalb ein Steuerruder in der Hand halten. [JN]
This tetradrachm of Elaiousa – one of the best-preserved specimens of this coin type – shows the bust of the city goddess on the obverse. She wears a mural crown with an attached head veil, as well as earrings and a necklace. The fact that AVTONOMOV/autonomous is part of the city title clearly shows how proud the city was of its status. This observation makes it possible to precisely date this coin. It was minted after the death of the Seleucid ruler Seleucus VI (94 BC), to whose dominion the city belonged, and prior to the incorporation of the city into the empire of the Armenian king Tigranes (83 BC) (cf. Houghton – Moore 1988, 67-69; Rigsby 1996, 464 f.). This period of ten years was the only time during which the city was free. Tentative suggestions have been put forward, trying to identify the deity depicted in a wreath as Aphrodite. However, no Aphrodite-specific attribute supports this interpretation and we know of no other evidence that would support that the cult of Aphrodite was of special significance for Elaiousa. The wreath surrounding the deity turns the coin into a kind of stephanophoric tetradrachm – a coin type that evokes a city's leading patron deity. The title of a 'holy city' indicates that the origins of the city, which may once have been part of the urban area of Korykos, were an important sanctuary (Hellenkemper – Hild 1990, 400 f.). It is possible that this sanctuary was that of Selene. It is not without reason that a crescent-and-star motif was used on imperial coins from Elaiousa; a sanctuary with a deity on a sphere or disc could point in the same direction. A funerary inscription from the necropolis of Elaiousa reads that the penalty for grave robbery is to be paid to the moon goddess Selene. Deities with important sanctuaries in a city and sufficient power to act as a force of order and punishment were often entrusted with the protection of graves. The diadem might refer to the crescent moon of Selene. If she was a leading city protector of Elaiousa, she could also have been the patron saint of shipping, which was highly important for the island city, and therefore hold a rudder in her hand. [JN]

Estimate: 1000 EUR

Match 3:
Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG > eLive Auction 81Auction date: 26 February 2024
Lot number: 7248

Price realized: 575 EUR   (Approx. 624 USD)   Note: Prices do not include buyer's fees.
Lot description:


ROMAN COINS
MÜNZEN DER RÖMISCHEN KAISERZEIT
Pescennius Niger, 193-194. AR-Denar, Antiochia; 2,51 g. Kopf r. mit Lorbeerkranz//Ceres steht l. mit Fackel. BMC vergl. S. 75, † Anm.; Coh. vergl. 14; RIC vergl. 10 A. RR Min. korrodiert, fast sehr schön

Erworben 1995 bei der Firma Blancon, Hannover.
Das "F" in der Reverslegende dieses Stückes zeigt unten l. einen "Haken", der sich später auch auf Denaren und Aurei des Septimius Severus findet, sodass darauf geschlossen werden kann, dass ein Stempelschneider für beide Kaiser tätig war. Theodore V. Buttrey hebt zudem die Vielzahl fehlerhafter Reverslegenden auf Münzen des Pescennius Niger hervor und bringt dies mit Stempelschneidern in Verbindung, die nicht dem lateinischen Sprachraum entstammten. Siehe Buttrey, Theodore V., The denarii of Pescennius Niger, NC 152, London 1992, S. x Tab. 2.

Estimate: 300 EUR

Match 4:
Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG > Auction 402Auction date: 14 March 2024
Lot number: 489

Price realized: 4,600 EUR   (Approx. 5,009 USD)   Note: Prices do not include buyer's fees.
Lot description:


CILICIA. TARSOS.
Mazaios, 361-334 v. Chr., Satrap. AR-Stater; 10,83 g. Baaltars sitzt l. mit Adlerzepter, Ähre und Weintraube, l. Ayin, unter dem Thron Mem//Löwe schlägt Stier über Stadtmauern. BMC -; SNG France 2, -; SNG Levante -.
RR Leichte Prägeschwäche auf dem Avers, kl. Kratzer, knapp vorzüglich

Exemplar der Auktion Giessener Münzhandlung 113, München 2001, Nr. 5271.
Mazaios/Mazday stammte aus einer der ersten Familien des Achämenidenreiches und war einer der "Freunde" der persischen Großkönige. Er wurde nach 359 vom Großkönig Artaxerxes III. mit der Verwaltung der Provinzen Kilikien und Transeuphratene (Syrien) betraut und war somit einer der mächtigsten Männer im persischen Reich. In dieser Funktion produzierte er eine große Anzahl von Münzen, von denen einige auch in die Sayar-Sammlung gelangt sind. Auf der Vorderseite dieser Münze ist Zeus/Ba'al von Tarsos auf einem Stuhl sitzend nach links dargestellt; in der Rechten hält er sein Adlerzepter, vor ihm liegen eine Ähre und eine Weintraube. Sie symbolisieren die große Fruchtbarkeit der kilikischen Ebene. Hinter ihm steht der Name des Gottes in aramäischer Sprache. Auf der Rückseite der Münze führt die Legende, ebenfalls aramäisch, den Namen und die beiden Titel des Mazaios auf: MZDY ZY 'L 'BRNHR' WHLK / Mazday, der über den Euphrat und Kilikien herrscht. Darunter schlägt ein gewaltiger Löwe auf einen mächtigen Stier ein. Der Löwe mit seinem sandfarbenen Fell - der Löwe der Sonne - war bis zur Zeit von Schah Reza Pahlevi das Symboltier des Iran. In dieser Tierkampfgruppe ist sogar der mächtige Stier der Kraft des Löwen unterlegen. Es ist möglich, dass diese Tierkampfgruppe das persönliche Wappen von Mazaios ist, was mit seinem Glauben an den unbesiegbaren Sonnengott Mithras zusammenhängen


könnte. Unter den Tieren befinden sich zwei Mauern, die mit den Stadtmauern von Tarsos in Verbindung gebracht werden können, aber eher mit den Verteidigungsanlagen der syrisch-kilikischen Pforte im Amanos-Gebirge (Nur Dağları) identifiziert werden sollten. Dieser Pass verband die beiden von Mazaios regierten Provinzen (Kraay 1976, 283 f.; Müseler 2018, passim). lm August 333 v. Chr. befehligte Mazaios den rechten Flügel der persischen Armee in der Schlacht von Gaugamela. Nachdem Großkönig Dareios III. geflohen war, zog sich Mazaios mit seinen Truppen nach Babylon zurück, übergab die Stadt aber im Oktober desselben Jahres kampflos an Alexander. Der makedonische König machte ihn daraufhin zum Statthalter der Satrapie Babylon, wo Mazaios 328 v. Chr. starb. Der deutsch-kanadische Historiker Waldemar Heckel sieht in dem berühmten Alexander-Sarkophag in Istanbul Mazaios' letzte Ruhestätte (Heckel 2006). [JN]
Das Bild des Kampfes zwischen Löwe und Stier war im alten Orient sehr verbreitet und symbolisierte ursprünglich den heliaklischen Untergang des Sternbilds Taurus, der zunächst mit dem Termin der Frühlingsaussaat, aufgrund der Präzession zur Zeit der Assyrer und der frühen Achämeniden jedoch etwa mit dem Frühlingspunkt zusammenfiel. David Ulansey läßt die Frage offen, ob das Symbol des Löwe-Stier-Kampfes auf den tarsischen Münzen in diesem Sinne eine astronomische Bedeutung hatte oder zu einem heraldischen Emblem ohne besonderen Bezug geworden war, geht jedoch davon aus, daß dieses Stiertötungsbild ein Element in dem Prozess gewesen ist, in dessen Verlauf die Mithrasverehrer die Tauroktonieszene als Symbol für die Präzession auswählten (siehe hierzu und zur umstrittenen Deutung des Mithraskultbildes als Symbol der von Hipparch entdeckten Präzession: Ulansey, Die Ursprünge des Mithraskultes. Kosmologie und Erlösung in der Antike, Stuttgart 1998).
Mazaios/Mazday came from one of the first families of the Achaemenid Empire and was one of the 'friends' of the Persian great kings. He was entrusted with the administration of the provinces of Cilicia and Transeuphratene (Syria) after 359 by Great King Artaxerxes III and was thus a powerful man in the Persian Empire. In this function, he produced a large quantity of coins, some of which have also found their way into the Sayar Collection. On the obverse of one of them (No. 489), Zeus/ Ba'al of Tarsos is depicted sitting on a chair to the left; he holds his eagle scepter in his right, an ear of corn and a bunch of grapes are placed in front of him. They symbolize the vast fertility of the plains of Cilicia. The name of the god is written behind him in Aramaic. On the reverse of the coin, the legend, also in Aramaic, reads the name and the two titles of Mazaios: MZDY ZY 'L 'BRNHR' WHLK / Mazday, who presides over the Euphrates and Cilicia. Below it, a tremendous lion strikes a mighty bull. The lion with its sand-colored coat – the lion of the sun – was the ancient emblem of Iran up to the time of Reza Pahlevi. In this animal combat group, even the mighty bull is subject to the lion's power. It is possible that these animals fighting each other are the personal coat of arms of Mazaios, which may be related to his belief in the invincible sun god Mithras. Beneath the animals are two walls that can be linked to the city walls of Tarsos, but more likely to the defenses of the Syrian-Cilician Gates in the Amanos Mountains (Nur Dağları). This pass connected the two provinces ruled by Mazaios (Kraay 1976, 283 f.; Müseler 2018, passim). ln August 333 BC, Mazaios commanded the right wing of the Persian army in the Battle of Gaugamela. Once Great King Darius III had fled, Mazaios withdrew to Babylon with his troops, but surrendered the city to Alexander without a fight in October of the same year. The Macedonian king then made him governor of the satrapy of Babylon, where he died in 328 BC. The German-Canadian historian Waldemar Heckel considers his final resting place to be the famous Alexander Sarcophagus in İstanbul (Heckel 2006). [JN]
The image of the battle between lion and bull was widespread in the ancient Orient. Originally, it was a symbol for the heliacal setting of the Taurus constellation, which first coincided with the date of spring sowing, but due to the precession at the time of the Assyrians and the early Achaemenids then coincided approximately with the vernal equinox. David Ulansey does not answer the question whether the symbol of the battle of lion and bull on Tarsian coins had thus an astronomical meaning or had become an heraldic emblem with no particular reference; however, he does assume that the image of the bull's death was an element in the process by which the worshippers of Mithras chose the Taurus scene as a symbol of precession (cf. on this subject and the controversial interpretation of the Mithras cult image as a symbol of the precession discovered by Hipparch: Ulansey, Die Ursprünge des Mithraskultes. Kosmologie und Erlösung in der Antike, Stuttgart 1998).


Estimate: 1000 EUR

Match 5:
Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG > Auction 402Auction date: 14 March 2024
Lot number: 718

Price realized: 600 EUR   (Approx. 653 USD)   Note: Prices do not include buyer's fees.
Lot description:


GRIECHISCHE MÜNZEN. CILICIA. TARSOS. Mazaios, 361-334 v. Chr.
Satrap. AR-Stater; 10,80 g. Baaltars sitzt l. mit Adler, Ähre, Weintraube und Zepter//Löwe l. schlägt Stier l. SNG France 2, -; SNG Levante 106.
Feine Tönung, Felder des Averses min. geglättet, fast vorzüglich/vorzüglich

Erworben 2003 bei der Münzgalerie Grunow, Berlin.
Das Bild des Kampfes zwischen Löwe und Stier war im alten Orient sehr verbreitet und symbolisierte ursprünglich den heliaklischen Untergang des Sternbilds Taurus, der zunächst mit dem Termin der Frühlingsaussaat, aufgrund der Präzession zur Zeit der Assyrer und der frühen Achämeniden jedoch etwa mit dem Frühlingspunkt zusammenfiel. David Ulansey läßt die Frage offen, ob das Symbol des Löwe-Stier-Kampfes auf den tarsischen Münzen in diesem Sinne eine astronomische Bedeutung hatte oder zu einem heraldischen Emblem ohne besonderen Bezug geworden war, geht jedoch davon aus, daß dieses Stiertötungsbild ein Element in dem Prozeß gewesen ist, in dessen Verlauf die Mithrasverehrer die Tauroktonieszene als Symbol für die Präzession auswählten (siehe hierzu und zur umstrittenen Deutung des Mithraskultbildes als Symbol der von Hipparch entdeckten Präzession der Äquinoktien: Ulansey, Die Ursprünge des Mithraskultes. Kosmologie und Erlösung in der Antike, Stuttgart 1998).


Estimate: 500 EUR