Gorny & Mosch Giessener Münzhandlung > Auction 302Auction date: 4 March 2024
Lot number: 52

Price realized: 8,500 EUR   (Approx. 9,233 USD)   Note: Prices do not include buyer's fees.
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BRUTTIUM. KROTON.
Didrachme ø 21mm (7,55g). ca. 380 - 325 v. Chr. Vs.: ΚΡΟΤΟΝΙΑ-ΤΑΣ, Kopf des Apoll mit Lorbeerkranz n. r. Rs.: Der Heraklesknabe erwürgt die von Hera gesandten Schlangen. Attianese, Kroton 163; SNG ANS 386 (Rs. stgl.); SNG München 1460; HN Italy 2157; Franke-Hirmer 271; HGC 1, 1462.
Guter Stil! Leichte Tönung, ss-vz

Bei Gorny & Mosch Auktion 297, München 2023, Los 1033 (Zuschlag 13.000,-, aber nicht bezahlt).
Das Reversmotiv basiert ikonographisch vorderhand auf der Symmachieprägung der kleinasiatischen Städte Ephesos, Byzantion, Kyzikos, Samos, Knidos und Iasos aus dem späten 5. und frühen 4. Jh. v. Chr. Bei genauerer Betrachtung zeigen sich aber deutliche stilistische und kompositorische Unterschiede. Während das kleinasiatische Münzbild den Heraklesknaben flächig ausgeklappt, vergleichsweise passiv, mit von Schlangen umringelten Armen zeigt, gewinnt das krotoniatische Werk durch das nach vorne gebeugte rechte Bein deutlich an Tiefe. Die Dynamik des Geschehens und die Kraft des kindlichen Helden wird dadurch betont, dass der Held einer der angreifenden Schlangen tapfer ins Auge blickt und beide gleichzeitig "am Kragen" packt, während er mit kräftigen Armen ihre Körper auseinanderdrückt. In diesen kompositorischen Fortschritten drückt sich nicht nur eine unterschiedliche Künstlerhand aus, sondern wohl auch ein zeitlicher Unterschied, der auch durch die offensichtlich stilistisch später einzuordnende Vorderseite bestätigt wird. Ein unmittelbarer zeitlicher Zusammenhang mit den kleinasiatischen Prägungen besteht daher wohl nicht.

Estimate: 2000 EUR